Brandenburg: Land gibt Biber nach der Flut nicht zur Jagd frei
Potsdam - Brandenburgs Umweltministerin Anita Tack (Linke) hat sich für den Schutz der Biber-Vorkommen an Deichanlagen ausgesprochen. Auch nach dem Oder-Hochwasser werde es generell keine Zustimmung für den Abschuss dieses streng geschützten Tieres geben, sagte Tack am Freitag im Landtag in Potsdam.
Stand:
Potsdam - Brandenburgs Umweltministerin Anita Tack (Linke) hat sich für den Schutz der Biber-Vorkommen an Deichanlagen ausgesprochen. Auch nach dem Oder-Hochwasser werde es generell keine Zustimmung für den Abschuss dieses streng geschützten Tieres geben, sagte Tack am Freitag im Landtag in Potsdam. Einem Abschuss könne überhaupt nur zugestimmt werden, wenn Infrastrukturschäden nicht anders vermeidbar wären. Das sei jedoch bei den Hochwasserschutzanlagen entlang der Oder nicht der Fall.
Nach Angaben von Tack werden am Dienstag (6. Juli) bei einer Biberkonferenz in Lebus bei Frankfurt (Oder) weitere Schritte im Bibermanagement beraten. „Der Biber ist nicht dumm“, fügte die Ministerin hinzu. Das Tier lasse sich nicht ohne weiteres dezimieren. In einem solchen Falle reagiere der Biber mit höherer Fruchtbarkeit und einer Zunahme der Nachkommenschaft. Mit einer undifferenzierten Bejagung jedenfalls sei das Problem nicht zu lösen. „Wir setzen auf Konfliktvermeidung. Das werden wir dem Biber beibringen“, sagte die Ministerin und regte an, die Deiche „bibersicher auszubauen“. So könnten Bibergitter oder Schotter eingebaut werden. Die Funktionsfähigkeit der Deiche genieße „höchste Priorität“. Auch der Naturschutzbund Deutschland (NABU) in Brandenburg hat sich gegen Forderungen gewandt, den Biberbestand durch Jagd und Fang zu reduzieren. Um Konflikte dauerhaft zu vermeiden, sollten Auen wiederhergestellt werden. ddp
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: