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Brandenburg: Land prüft Eignungstests für Gymnasien Zugang für Schwache soll erschwert werden

Potsdam - Bildungsminister Holger Rupprecht (SPD) prüft Eignungstests für Gymnasien im Land. „Ich schließe in dieser Richtung nichts aus“, sagte Rupprecht gestern dieser Zeitung.

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Potsdam - Bildungsminister Holger Rupprecht (SPD) prüft Eignungstests für Gymnasien im Land. „Ich schließe in dieser Richtung nichts aus“, sagte Rupprecht gestern dieser Zeitung. „Wir werden wahrscheinlich nicht umhinkommen, den Zugang zu Gymnasien für nicht geeignete Kinder zu erschweren.“ Hintergrund ist die Beliebtheit der märkischen Gymnasien, die als Leistungsträger des Bildungssystems gelten - und seit Jahren Zulauf registrieren. Dieser hat sich seit der Bildung der Oberschule aus Realschulen und Gesamtschulen im Vorjahr noch einmal leicht verstärkt. Nach Angaben von Rupprecht haben sich 45,5 Prozent der Sechsklässler für einen Wechsel ans Gymnasium entschieden, etwa vier Prozent mehr als im Vorjahr - während die Oberschulen bei den Anmeldungen einen Rückgang von 3 Prozent zu verzeichnen haben.

Auch in den Koalitionsfraktionen von SPD und CDU werden Aufnahmetests befürwortet, um den Zugang zu Gymnasien etwas besser steuern. Denkbar sei, so Rupprecht, auch, die bisherigen Grundschul-Empfehlungen künftig an konkrete Kriterien – etwa den Notendurchschnitt von Kernfächern – zu koppeln und auch davon die Aufnahme aufs Gymnasium abhängig zu machen. Rupprecht zeigte sich offen, das neue Schulgesetz, das derzeit im Parlament beraten wird, an dieser Stelle noch einmal nachzubessern.

Der CDU-Bildungspolitiker Ingo Senftleben sprach sich dafür aus, den Zugang an Gymnasien an drei Kriterien, nämlich das Grundschulgutachten, eine Durchschnittsnote von 2,5 auf dem Zeugnis der 6. Klasse und Eignungstests zu koppeln. „Es geht um ein Paket“.

Von einem „Run“ auf die Gymnasien wollte Rupprecht angesichts der realen Zahlen ohnehin nicht sprechen. Auch Senftleben sieht eher „regionale Verwerfungen.“ Mit dem Anteil der Schüler, die aufs Gymnasium wechseln, bewegt sich Brandenburg immer noch im deutschen Mittelfeld. In den Koalitionsverhandlungen von SPD und CDU war als Ziel formuliert worden, dass langfristig gesehen 50 Prozent der Kinder zum Abitur geführt werden. Thorsten Metzner

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