Brandenburg: Lebenslang für Brandstifter und Vergewaltiger
Berlin - Der vorbestrafte Sexualstraftäter Josef Platz (Name geändert) muss voraussichtlich den Rest seines Lebens im Gefängnis verbringen. Das Berliner Landgericht verurteilte ihn zu zwölf Jahren Haft und anschließender Sicherungsverwahrung.
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Berlin - Der vorbestrafte Sexualstraftäter Josef Platz (Name geändert) muss voraussichtlich den Rest seines Lebens im Gefängnis verbringen. Das Berliner Landgericht verurteilte ihn zu zwölf Jahren Haft und anschließender Sicherungsverwahrung. In ihrer Begründung folgte die 17. Strafkammer der Einschätzung des psychologischen Gutachters. Der beschrieb Platz als introvertierten, überdurchschnittlich intelligenten Menschen, der sehr positive Seiten habe, aber „impulsartig, wie aus heiterem Himmel“ Straftaten begehe – und deshalb unberechenbar sei. Trotz Alkoholproblemen zur Zeit beider Taten sei Platz voll schuldfähig gewesen.
Wie berichtet, hatte er ein Café im brandenburgischen Mahlow niedergebrannt. Während die Wirtin der Feuerwehr beim Löschen zusah, brach Platz zum zweiten Mal innerhalb von vier Tagen in ihre Wohnung ein und stahl außerdem ihr Auto. Mit der Brandstiftung rächte sich Platz für eine frühere Haftstrafe. Platz hatte die Wirtin vor zehn Jahren vergewaltigt und dafür acht Jahre im Gefängnis gesessen. Wie der Gutachter gestern sagte, habe Platz erzählt, im Gefängnis „jeden zweiten Tag an Rache gedacht zu haben“.
Zwei Tage später brach der Gelegenheitsarbeiter in das Haus seines früheren Arbeitgebers in Neukölln ein und vergewaltigte dessen 17-jährige Tochter. Dann floh er mit Schmuck im Wert von 11 000 Euro und dem BMW der Familie.
Der Prozess hatte am Dienstag mit einwöchiger Verspätung begonnen. Am Morgen vor dem ursprünglich geplanten Auftakt hatte Platz sich die Pulsadern aufgeschnitten. Die Staatsanwältin und die Anwältin der vergewaltigten Schülerin forderten in ihren Plädoyers, Platz in Sicherungsverwahrung zu nehmen. mne
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