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Haben sich den Arbeitskampf auf die Fahne geschrieben: Brandenburgs Lehrer fordern bessere Arbeitsbedingungen und höhere Löhne.

© dpa

Streiks an Brandenburgs Schulen: Lehrer drohen mit Arbeitskampf bis zu Landtagswahlen

Schon lange regt sich Unmut in Brandenburgs Lehrerschaft. Jetzt wird er sich erneut in Protestaktionen entladen. Die Landesregierung habe sich bislang nicht einen Millimeter bewegt, kritisieren sie.

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Potsdam - Die märkischen Lehrergewerkschaften drohen mit einem Arbeitskampf bis zu den Landtagswahlen Ende 2014, wenn sich Arbeitsbedingungen und Entlohnung bis dahin nicht spürbar verbessern. "Wir verlangen 50 bis 60 Millionen Euro pro Jahr für 800 bis 1000 neue Lehrer", sagte der Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Günther Fuchs, am Freitag in Potsdam. Um der Überalterung zu begegnen, müssten zusätzlich noch einmal 1200 neue Stellen geschaffen werden.

"Wenn das Land beim Flughafen ohne Nachtragshaushalt nachschießen kann, dann lassen wir uns nicht mehr vertrösten", betonte Fuchs. Die Landesregierung habe sich bisher nicht einen Millimeter bewegt. "Wie sollen sich junge Leute für Brandenburg entscheiden, wenn Kollegen in Bayern oder Baden-Württemberg schon beim Einstiegsgehalt bis 520 Euro mehr bekommen", fragte Katrin Wiencek vom Philologenverband. Lehrer im Land müssten zudem im Durchschnitt bis zu 47 Stunden in der Woche arbeiten. "Viele sind am Ende", sagte Hartmut Stäker vom Brandenburgischen Pädagogen-Verband. Vier Prozent der Lehrerschaft seien dauerkrank und die Vertretungsreserve betrage nur drei Prozent.

Am 6. März wollen Lehrer aus vier von sechs Schulamtsbezirken die Arbeit nach der dritten Unterrichtsstunde niederlegen, um an Vollversammlungen teilnehmen zu können. 75 Prozent der märkischen Schulen werden betroffen sein, so Fuchs. Ein Großteil der Pädagogen fährt anschließend mit 75 Bussen zum Aktionstag nach Potsdam, um dort zu demonstrieren.

Nach Angaben des Bildungsministeriums sind in Brandenburg rund 80 Prozent der 17 800 Lehrer Beamte und 20 Prozent Angestellte, das entspricht etwa 3 560 Lehrkräften. (dpa)

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