Brandenburg: Lehrer sollen länger in der Schule sein
Vereinbarung zwischen Ministerium und Gewerkschaft unterzeichnet
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Vereinbarung zwischen Ministerium und Gewerkschaft unterzeichnet Potsdam - Brandenburgs Lehrer sollen künftig mehr Zeit in der Schule verbringen. Über die so genannten Präsenzzeiten sollen die Lehrerkonferenzen der Schulen allerdings selbst entscheiden, sagte Bildungsminister Holger Rupprecht (SPD) gestern in Potsdam. Eine entsprechende Vereinbarung stellten Rupprecht und der Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Günther Fuchs, vor. Darin ist außerdem festgelegt, dass vom Schuljahr 2006/07 an mehr Stunden als bisher für zusätzliche Lehrertätigkeiten angerechnet werden können. Die Vereinbarung hat eine Laufzeit von drei Jahren. Bereits Ende 2006 soll überprüft werden, ob es bis dahin Fortschritte gegeben hat. Als Gründe für die Vereinbarung nannte Rupprecht die veränderten Aufgaben der Lehrkräfte. Dazu gehörten die Auswertung von Ergebnissen zentraler Leistungstests und Vergleichsarbeiten sowie der jetzt anlaufenden Schulvisitationen und die Pflicht zur Entwicklung von Schulprogrammen. Die Lehrer müssten darüber miteinander, aber auch mit den Schülern und Eltern sprechen, sagte Rupprecht. Fuchs hob hervor, dass die Lehrer Regelungen über ihre Anwesenheitszeiten selbst beraten und beschließen müssten. Wenn das Ministerium nicht darauf eingegangen wäre, hätten die Lehrerverbände dies rechtlich prüfen lassen. So ist in der Vereinbarung festgehalten, dass das Ministerium auf der einen Seite und die GEW sowie die Mitunterzeichner, die Verbände der Pädagogen, der Realschullehrer und der Philologen, auf der anderen Seite unterschiedliche Auffassungen zur Anordnung und Durchsetzung fester Anwesenheitszeiten hätten. „Die Lehrer sollen nicht sinnlos in der Schule rumsitzen“, versicherte Rupprecht. Zugleich räumte er ein, dass das Land nicht jedem Lehrer ein Büro mit Schreibtisch und Computer einrichten könne. Die Lehrer sollten künftig etwa ein Viertel ihrer Arbeitszeit zur freien Verfügung (rund 440 Stunden pro Jahr) haben. Die neuen Anrechnungsstunden gelten vom Schuljahr 2006/07 an. Damit werden bestehende Regelungen ausgeweitet. Vom nächsten Schuljahr an können sich Lehrer Stunden anrechnen lassen für die Leitung der Klassen 7 und 10, die Leitung von Fachkonferenzen, und anderen Aufgaben. Die zusätzlichen Anrechnungsstunden würden insgesamt landesweit rund 200 zusätzlichen Lehrerstellen entsprechen, hieß es. dpa
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