Brandenburg: Lehrerstellen: Rot-Rot muss neu rechnen
Potsdam - SPD und Linke in Brandenburg haben sich beim Bedarf an neuen Lehrkäften für einen verbesserten Unterricht offenbar kräftig verrechnet: Statt der 1250 von Rot-Rot geplanten Neueinstellungen in den nächsten Jahren sind vermutlich weitaus mehr Lehrkräfte nötig – schon allein um den gegenwärtigen Status zu erhalten. Finanzminister Helmuth Markov (Linke) sagte der Märkischen Oderzeitung, die jetzige Zahl der Kinder und das derzeitige Lehrer-Beschäftigungsvolumen könnten bis zu 1800 neue Stellen erfordern.
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Potsdam - SPD und Linke in Brandenburg haben sich beim Bedarf an neuen Lehrkäften für einen verbesserten Unterricht offenbar kräftig verrechnet: Statt der 1250 von Rot-Rot geplanten Neueinstellungen in den nächsten Jahren sind vermutlich weitaus mehr Lehrkräfte nötig – schon allein um den gegenwärtigen Status zu erhalten. Finanzminister Helmuth Markov (Linke) sagte der Märkischen Oderzeitung, die jetzige Zahl der Kinder und das derzeitige Lehrer-Beschäftigungsvolumen könnten bis zu 1800 neue Stellen erfordern. „Es gibt noch viele Unwägbarkeiten. Aber wir werden so viele Lehrer einstellen, wie nötig sind, um das jetzige Schüler-Lehrerverhältnis gewährleisten zu können.“
Zuvor hatten die Grünen darauf verwiesen, dass die Stellenplanung von Rot-Rot nicht aufgehe. Die Landtagsfaktion hatte daraufhin am Dienstag in einem Antrag zusätzliche Mittel für die Schulen des Landes gefordert. Ihre bildungspolitische Sprecherin, Marie-Luise van Halem, sagte, es müsse sichergestellt werden, dass die im Wahlkampf von allen Parteien gemachten Versprechen zur Bildungspolitik auch verwirklicht werden. Denn die bisherigen Planungen von 1250 Neueinstellungen bedeuteten „eine Reduzierung der Lehrkräfte an den Schulen“, so van Halem. Wegen der Fluktuation unter den Lehrern in den nächsten Jahren sei ein Verlust von 400 Stellen absehbar. Die nun von Markov angekündigte Aufstockung auf 1800 Neueinstellungen sei ein Eingeständnis der bislang unseriösen Lehrerstellenplanung von Rot-Rot, so van Halem: „Es war immer klar, dass die im Koalitionsvertrag versprochenen 1250 neuen Lehrer noch nicht einmal ausreichen würden, um das rot-rote Minimalziel einer gleichbleibenden Schüler-Lehrer-Relation zu erreichen.“ Lediglich eine gleichbleibenden Schüler-Lehrer-Relation anzupeilen, sei jedoch zu wenig.
In einem Antrag ihrer Fraktion fordert sie stattdessen, den Schulen für die Erfüllung besonderer Aufgaben mehr Ressourcen einzuräumen, die Fortbildung zu erweitern und die Vertretungsmittel aufzustocken. Dies diene dazu, nicht nur den Unterrichtsausfall zu verringern, sondern auch die Qualität des Lehrangebots zu verbessern und Spielraum zu schaffen für eine intensivere individuelle Förderung der Schüler. Die Kosten dafür belaufen sich nach ihren Berechnungen auf etwa 15 Millionen Euro. leg
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