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Streit um das „Menschen Museum“: Leichen-Ausstellung soll trotz Verbot offen bleiben

Berlin - Nicht erlaubt, doch erlaubt, wieder nicht erlaubt, vielleicht erlaubt. Der Rechtsstreit um das „Menschen Museum“ am Berliner Fernsehturm geht wohl in die nächste Runde.

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Berlin - Nicht erlaubt, doch erlaubt, wieder nicht erlaubt, vielleicht erlaubt. Der Rechtsstreit um das „Menschen Museum“ am Berliner Fernsehturm geht wohl in die nächste Runde. Eigentlich darf das Museum des Leichen-Plastinators Gunther von Hagens am Dienstag nicht öffnen. Laut der Kuratorin und Ehefrau von Gunther von Hagens, Angelina Whalley, hat der Berliner Bezirk Mitte ihnen vor einer Woche eine Schließungsverfügung zugestellt. Das Bezirksamt Mitte teilte mit, dass die Verfügung am Dienstag wirksam werde.

Doch die Betreiber des „MeMu“ halten die Verfügung für nichtig, wie sie am Montag mitteilten. Der Betreiber „Arts & Scienes GmbH Berlin“ benötige für die Ausstellung eine spezielle Genehmigung, hieß es zuletzt im Urteil des Oberverwaltungsgerichts Berlin. Der Bezirk Mitte verweigert diese allerdings, da die Betreibergesellschaft kein Anatomisches Institut ist. Zudem müsse man die Herkunft der einzelnen Präparate und der Leichen rückverfolgen können – bisher anonymisierte das Museum die Ausstellungsstücke zum Schutz der Spender und der Angehörigen.

Genau diese Probleme wollen die Betreiber des Museums beseitigt haben. Das Museum habe alle 200 Vitrinenpräparate ausgetauscht und durch nachverfolgbare Stücke ersetzt. Alle Leichenteile seien mit einer speziellen Nummer versehen, durch die man in der hauseigenen Datenbank den Spender finden könne. In dem Kreis der möglichen Körperspender befänden sich nur Personen, die diese Zustimmung erteilt hätten. Man habe den Bezirk schriftlich über die Änderungen informiert. Wie die Behörden nun vorgehen, ist noch unklar. Das 2015 eröffnete Museum polarisiert seit Langem. Es gibt viele Gegner, aber auch gegen die Schließung unterschrieben Tausende. 

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