Brandenburg: Leichen bald zurück in Deutschland

Hoppegarten/Frankfurt (Oder) - Drei Wochen nach dem Diebstahl eines Transporters mit zwölf Verstorbenen in Hoppegarten bei Berlin können die Angehörigen der Toten aufatmen. Die polnische Seite habe die Leichen freigegeben, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder) am Montag. Sie sollen schnellstmöglich zurückgebracht werden. Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) dankte allen, die sich für die Rückführung der zwölf Toten eingesetzt haben.

„Wir hoffen, dass sie in der Nacht zu Dienstag nach Deutschland überführt werden können“, sagte der Staatsanwaltschaftssprecher.

Zwei Bestattungsunternehmen seien mit mehreren Fahrzeugen nach Poznan (Posen) unterwegs, um die Verstorbenen in Metallsärgen zurückzubringen.

Der Transporter mit den Leichen war am 15. Oktober in einem Gewerbegebiet unweit der östlichen Berliner Stadtgrenze gestohlen worden. Die Leichen sollten ursprünglich zur Einäscherung ins sächsische Meißen gebracht werden. Die Diebe hatten wahrscheinlich aus Versehen das Fahrzeug des Bestattungsfahrdienstes erwischt. Die Särge wurden eine Woche später in einem Wald bei Konin entdeckt und ins Gerichtsmedizinische Institut nach Poznan gebracht.

„Mir ist bewusst, dass das tagelange Warten für die Angehörigen der Verstorbenen schwer zu ertragen war“, sagte Platzeck. Er verwies auf „die funktionierende Zusammenarbeit“ mit Polen. Gleichwohl müsse dieser Fall Anlass sein, darüber nachzudenken, wie Kooperation und Absprachen bei „solch solitären Ereignissen“ noch verbessert werden könnten. Noch am Freitag waren Mitarbeiter der Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder) nach Poznan gereist, um Unterlagen wie Sterbeurkunden und Vollmachten der Angehörigen zu übergeben. Diese Papiere hatte die dortige Gesundheitsbehörde angefordert, um die Leichen freigeben zu können.

Die polnische Polizei nahm im Zusammenhang mit dem Diebstahl bisher drei Tatverdächtige fest. Nach einem Mann wird dort noch gefahndet. Jörg Schreiber

Jörg Schreiber