Brandenburg: Lichtpflicht am Tage gefordert
20-Punkte-Programm für höhere Verkehrssicherheit / Moderne Bahnübergänge
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Potsdam - Mit einem 20-Punkte-Programm will Brandenburgs Infrastrukturminister Frank Szymanski (SPD) eine höhere Verkehrssicherheit auf märkischen Straßen erreichen. Die Zahl der schweren Unfälle mit Toten und Verletzten sei nach wie vor viel zu hoch, sagte Szymanski gestern in Potsdam. Deshalb plane das Land im kommenden Jahr unter anderem eine Bundesratsinitiative zur Einführung der Lichtpflicht am Tage und setze sich weiter für eine Null-Promille-Grenze für alle Fahranfänger ein. Das von Szymanski vorgestellte Programm sieht auch das Mitführen von Warnwesten in privaten Personenautos vor.
Brandenburg werde an Unfallschwerpunkte weitere Sicherheiten einrichten. Dazu gehörten zusätzliche Schutzplanken oder der Umbau von Kreuzungen zum Kreisverkehr. Landesweit gebe es gegenwärtig bereits 93 Kreisverkehre. Weitere 96 befänden sich bereits im Bau oder in der Planungsphase.
Das begleitete Fahren mit 17 werde in Brandenburg vom 1. Februar an möglich.
Die Zahl der Verkehrstoten und der Unfälle ist in Brandenburg in den vergangenen Jahre stark zurückgegangen. Während 1991 noch 931 Verkehrstote registriert wurden, waren es im vergangenen Jahr 280. Von Januar bis November 2005 waren 249 Menschen auf den märkischen Straßen ums Leben gekommen. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es noch 256. Die Zahl der Unfälle insgesamt sank um sechs Prozent. Es werde jedoch immer noch zu schnell oder unter Einfluss von Alkohol oder Drogen gefahren, sagte Szymanski.
Auch an den an den Bahnübergängen in Brandenburg soll die Sicherheit in den kommenden Jahren durch umfangreiche Baumaßnahmen kontinuierlich verbessert werden. Da es noch immer zu viele Unfälle gebe, sei das dringend erforderlich, sagte der Sprecher der Deutschen Bahn AG Berlin-Brandenburg, Gisbert Gahler. Allein im vergangenen Jahr gab es 24 Unfälle. Tote und Verletzte seien die traurige Folge gewesen. Insgesamt sind in der Mark 1459 Bahnübergänge vorhanden, davon noch 759 ohne Schranken. Ein großer Teil der Übergänge ist lediglich durch Halbschranken gesichert. Andere verfügen über keinerlei Barrieren. Diese Art von Übergängen habe deshalb nur noch eine Gnadenfrist. Die bestehende Ausnahmeregelung ende im Jahr 2010. Bis dahin müssten sie vollkommen geschlossen werden oder durch moderne Übergänge ersetzt sein. dpa
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