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Brandenburg: Lob für das „Stacheltier“

Schönbohm feierte gestern sein 50. Dienstjubiläum und viele kamen gratulieren

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Potsdam - Zum 50. Dienstjubiläum von Brandenburgs Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) haben führende Landespolitiker dessen Verdienste gewürdigt. Der 69-Jährige sei ein fairer und verlässlicher Koalitionspartner, sagte Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) auf einem Empfang am Montag in Potsdam. Zudem habe Schönbohm als Befehlshaber des Bundeswehr-Kommandos Ost 1990/91 mit der Auflösung der Nationalen Volksarmee Herausragendes geleistet. Der ehemalige General war am 1. April 1957 in die Bundeswehr eingetreten. Erst vor rund elf Jahren ging er in die Politik.

Vor dem Empfang hatte das Polizeiorchester bei strahlendem Sonnenschein vor dem Innenministerium das Brandenburg-Lied geschmettert, während der Jubilar die Glückwünsche politischer Freunde wie Gegner entgegennahm. Fast schien es, als ob nach den monatelangen innerparteilichen Querelen die eigenen Parteigänger in der Minderzahl waren – außer dem Vorsitzenden der CDU- Landtagsfraktion, Thomas Lunacek, drückte noch die frisch gebackene Parlamentarische Geschäftsführerin Roswitha Schier Schönbohm die Hand. Dazu kamen der CDU-Landesvorsitzende und Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns sowie Justizministerin Beate Blechinger.

Allein die SPD-Fraktion war mit ihrem Vorsitzenden Günter Baaske sowie den Innenpolitiker Britta Stark, Christoph Schulze und Werner-Siegwart Schippel vertreten. Ebenfalls in den Reihen der sozialdemokratischen Gratulanten: Landtagspräsident Gunter Fritsch, Schönbohms langjähriger Regierungspartner, Ex-Ministerpräsident Manfred Stolpe, und sein Amtsvorgänger im Innenressort, Alwin Ziel.

Für die oppositionelle Linkspartei.PDS machten Fraktionschefin Kerstin Kaiser und der Innenexperte Hans-Jürgen Scharfenberg ihrem politischen Widersacher freundlich ihre Aufwartung.

Der Wertkonservative Schönbohm sei nun mal „ein Politiker mit Ecken und Kanten“, der nie zugelassen habe, dass sie abgerundet wurden, bemerkte Regierungschef Platzeck und erinnerte an einige berufliche Stationen des heutigen „bekennenden Brandenburgers“: Heeresinspekteur, Staatssekretär im Verteidigungsministerium und Berliner Innensenator.

Wohl auch mit Blick auf die heutige Zerrissenheit der märkischen CDU rühmte deren Chef Schönbohms Verdienst, die Partei 1999 in die Regierung geführt zu haben. Er sei „unendlich dankbar“ für alles, was sein Vorgänger im Parteivorsitz für die Union getan habe, betonte Ulrich Junghanns. Die SPD-Parlamentarier übergaben vielsagend einen aus Tannenzapfen geformten großen Igel und widmeten ihn dem „Stacheltier“ Schönbohm. Der Jubilar selbst nahm es mit Humor und blickte fröhlich auf das vergangene halbe Jahrhundert zurück. „Ich bin ein Glückskind.“dpa

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