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Brandenburg: Maisanbau: Vogelsänger ist besorgt

Mehr Anbaufläche und Einsatz von Pestiziden

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Potsdam - Brandenburgs Landwirtschaftsminister Jörg Vogelsänger (SPD) sieht den zunehmenden Anteil von Flächen mit dauerhaftem Maisanbau mit Sorge. Eine zu enge Fruchtfolge könne bei den Pflanzen zu einem Anstieg von Gesundheitsproblemen führen, die bislang im Mais noch nicht existierten, sagte Vogelsänger in einer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage. Dies betreffe vor allem das massenhafte Auftreten von Schädlingen wie Maiszünsler und Maiswurzelbohrer, aber auch Pilzkrankheiten. Von 2007 bis 2011 wurde demnach auf 14 500 Hektar kontinuierlich Mais angebaut. Das entsprach sieben Prozent der Maisanbaufläche.

Die Anbaufläche für die in Biogasanlagen benötigte Energiepflanze ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen: Wurden 2003 noch auf rund 113 000 Hektar Mais gepflanzt, waren es 2010 rund 176 000 Hektar. Das entspricht einem Anstieg um rund 55 Prozent. Laut Vogelsänger werden im Vergleich zu anderen Ackerkulturen beim Mais deutlich weniger Pflanzenschutzmittel eingesetzt.

Die Vorsitzende des Naturschutzbeirates Brandenburg, Vera Luthardt, hatte erst kürzlich vor der zunehmenden Verwendung von Chemie in der Landwirtschaft gewarnt. „Das nimmt mittlerweile ungeahnte Ausmaße an“, sagte sie. Ihre Kritik richte sich vor allem an industrielle Agrarunternehmen, die kurzfristigen Profit wollten. Sorge bereite vor allem der Einsatz von Pestiziden beim Maisanbau. Durch die steigende Zahl von Biogasanlagen sei mehr Mais erforderlich, vor allem die Art des Anbaus sei aber das Problem. dpa

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