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Brandenburg: Mama und Papa machen Züge schneller Kürzere internationale Verbindungen in Planung

Berlin - „Papa“ ist schon in Fahrt – jetzt soll „Mama“ folgen. „Papa“ heißt bei der Bahn intern die Verbindung Berlin–Palermo, weil sich die Betriebszentrale der Bahn in Pankow befindet, für „Mama“, bei der es um die Route Berlin–Kopenhagen–Malmö geht, muss das Rechenzentrum der Bahn in Mahlsdorf für das einprägsame Kunstwort herhalten.

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Berlin - „Papa“ ist schon in Fahrt – jetzt soll „Mama“ folgen. „Papa“ heißt bei der Bahn intern die Verbindung Berlin–Palermo, weil sich die Betriebszentrale der Bahn in Pankow befindet, für „Mama“, bei der es um die Route Berlin–Kopenhagen–Malmö geht, muss das Rechenzentrum der Bahn in Mahlsdorf für das einprägsame Kunstwort herhalten. Bei „Papa“ laufen die Ausbauarbeiten mit der Neubaustrecke zwischen Leipzig/Halle und Ebensfeld in Bayern bereits. Richtung Skandinavien sind Deutschland und Dänemark dabei, das größte Hindernis – die Querung des Fehmarnbelts – durch den Bau eines Tunnels zu beseitigen. Heute brauchen die Fährschiffe hier etwa 45 Minuten. Züge sollen für die Tunnelfahrt sieben Minuten, Autos im parallelen Tunnel etwa zehn Minuten benötigen. Mit „Mama“ kann sich die Reisezeit zwischen Berlin und Kopenhagen von heute knapp sieben Stunden auf unter fünf Stunden verkürzen, heißt es bei der Bahn. „Papa“ schafft es, dass die schnellsten Züge die Strecke Berlin–München in 3.45 Stunden zurücklegen; heute sind sie mehr als sechs Stunden unterwegs. Für die feste Fehmarnbeltquerung ist jetzt der Planfeststellungsantrag in Deutschland eingereicht worden. Der mit 5,5 Milliarden Euro (Stand 2008) veranschlagte 17,6 Kilometer lange Tunnelbau, zu dem auch zwei Röhren für eine Autobahn gehören, wird von Dänemark finanziert. Deutschland muss die Verbindung von Hamburg/Lübeck zur Insel Fehmarn ausbauen, wo der Tunnel, der 2021 fertig sein soll, beginnen würde.

Zwischen Hamburg und Kopenhagen würde sich die Fahrzeit um eineinhalb auf drei Stunden verkürzen. Später sei geplant, die Berlin-Züge auf eine kürzere Strecke über Bad Kleinen direkt nach Lübeck und weiter nach Kopenhagen zu schicken, sagte der Berliner Bahnchef Ingulf Leuschel auf einer Fahrt, zu der die Bahn eingeladen hatte. Der Grünen-EU-Abgeordnete Michael Cramer lehnt den Fehmarn-Tunnel ab. Stattdessen solle die kürzeste Verbindung von Kopenhagen über Rostock genutzt werden. Dort ist der Fährverkehr der Bahn vor Jahren eingestellt worden, nur Autos überqueren die Ostsee dort noch per Schiff. Klaus Kurpjuweit

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