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Platzeck kritisiert Ostpolitik: Mangelnde Ehrlichkeit im Umgang mit Moskau

Berlin - Der Vorsitzende des Vereins Deutsch-Russisches Forum, Matthias Platzeck (SPD), hat den westlichen Staaten Inkonsequenz und mangelnde Ehrlichkeit im Umgang mit Moskau vorgeworfen. „Arabische Ölscheichs, mit denen wir enge wirtschaftliche Beziehungen unterhalten, werden als Freunde begrüßt, obwohl in ihren Ländern Menschen gesteinigt, gefoltert und hingerichtet werden.

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Berlin - Der Vorsitzende des Vereins Deutsch-Russisches Forum, Matthias Platzeck (SPD), hat den westlichen Staaten Inkonsequenz und mangelnde Ehrlichkeit im Umgang mit Moskau vorgeworfen. „Arabische Ölscheichs, mit denen wir enge wirtschaftliche Beziehungen unterhalten, werden als Freunde begrüßt, obwohl in ihren Ländern Menschen gesteinigt, gefoltert und hingerichtet werden. Da sagen wir: Das ist bei denen eben so“, sagte Platzeck der Freien Presse. Bei Russland lege der Westen dagegen andere, strengere Maßstäbe an, kritisierte der frühere SPD-Bundesvorsitzende und langjährige Ministerpräsident Brandenburgs.

Platzeck mahnte zu einem Neustart auf Augenhöhe in den Beziehungen zu Moskau. Der Westen sei auf intakte Beziehungen zu Russland angewiesen. Keine der weltpolitischen Herausforderungen, vom Terrorismus über die Flüchtlingsbewegungen bis hin zu den Konflikten in Irak, Syrien und Afghanistan, „werden wir ohne oder gegen die Russen meistern können“. Platzeck war im März 2015 mit ähnlichen Argumenten in die Kritik geraten. Der frühere SPD-Chef hatte in der ARD-Sendung „Günther Jauch“ für den Dialog mit Moskau und mehr Differenzierung in den Beurteilungen geworben. Spekulationen über eine mögliche Beteiligung des Kreml an der Ermordung des Kremlkritikers Boris Nemzow nannte Platzeck damals skurril. dpa/PNN

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