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Auch die Havel führt weniger Wasser.

© Thilo Rückeis

ZU WENIG REGEN: Märkische Flüsse wegen Trockenheit nur halbvoll

UPDATE.Die Klimaextreme machen auch um Brandenburg keinen Bogen: Hochwasser und lange Trockenheit wechseln sich ab. Im November fiel kaum ein Tropfen Regen. Die Pegelstände der Flüsse sanken so tief wie selten.

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Potsdam - Fast alle märkischen Flüsse führen wegen wochenlanger Trockenheit nur etwa halb so viel Wasser wie sonst in dieser Jahreszeit. „Das betrifft bis auf die Havel vor allem die Elbe, Oder, Dahme, Schwarze Elster und den Oberlauf der Spree bis zur Talsperre Spremberg“, sagte der Präsident des Landesumweltamtes, Matthias Freude, am Freitag.
„Derzeit häufen sich die Klimaextreme. Der November war in Brandenburg wie in ganz Deutschland der trockenste seit Beginn der Aufzeichnungen vor 130 Jahren.“ Im Schnitt fiel nur ein Liter Regen pro Quadratmeter, sonst sind es 66 Liter. Anfang Dezember hat es im Land erstmals seit Wochen wieder geregnet.„Im Sommer würde jeder diese Trockenheit als katastrophale Dürre bezeichnen, doch jetzt fallen die ausbleibenden Niederschläge kaum auf“, sagte Freude. „Das liegt daran, dass die Vegetationszeit nun vorbei ist und Agrarkulturen vom fehlenden Regen wenig betroffen sind.“ Seit vergangenem Jahr habe Brandenburg aus Sicht der Wasserwirtschaftler ein Extrem mit sechs Hochwässern erlebt, so viel wie noch nie seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1881.
„Als Folge liegen die Grundwasserstände in den Flussniederungen, zum Beispiel im Oderbruch, noch immer im Schnitt 10 bis 40 Zentimeter höher als im langjährigen Mittel“, berichtete der Amtspräsident. Die Grundwasserstände unter den Hochflächen lägen dagegen immer noch deutlich unter den Mittelwerten. „Dort konnten auch die extremen Niederschläge seit 2009 - bei denen in wenigen Stunden oder Tagen ein Mehrfaches der üblichen Niederschläge eines Monats niederging - das große Wasserdefizit der vergangenen 30 Jahre nicht ausgleichen.“ Als einziger Fluss in Brandenburg führe die Havel im Oberlauf jetzt das Doppelte der für den Spätherbst normalen Wassermenge. Im Unterlauf bei Rathenow seien es immer noch 80 Prozent.
Als Grund nannte Freude erneut ein Extremereignis: „Im Juli fiel im Quellgebiet der Havel in Mecklenburg und Nordbrandenburg innerhalb weniger Tage fünfmal mehr Regen als üblich.“ Seitdem drückten die im Grundwasser gespeicherten Wassermassen in die Havel zurück. Dies verhindere einen starken Rückgang der Pegel-Werte. dpa

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