Familienbande: Markovs Bruder wirbt mit seinen Linke-Verbindungen
Brandenburgs Finanzminister Helmuth Markov (Linke) droht nach PNN-Informationen offenbar neuer Ärger – diesmal aus der eigenen Familie: Claudius Markov, der Bruder des Finanzministers, sorgt mit seinen geschäftlichen Aktivitäten für Aufregung in der Linkspartei.
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Potsdam - In einem Schreiben, das nach PNN-Informationen bei verschiedenen Kommunalbehörden Brandenburgs eingegangen ist und inzwischen auch in der Landesparteizentrale vorliegt, wirbt er um Aufträge als Projektmanager. Er verbindet dies ausdrücklich mit seinen politischen Verbindungen und einem Hinweis auf seine bisherige Tätigkeit für den Landesvorstand und das kommunalpolitische Forum der Partei seines bekannten Familienmitglieds.
Brandenburgs Linke-Chef Thomas Nord hat sich inzwischen der Sache angenommen. „So etwas schadet der Partei, weil der Verdacht aufkommen könnte, hier werbe jemand mit seinen guten Beziehungen zur Landesregierung“, sagte Nord am Mittwoch auf PNN-Anfrage und betonte, dass die Partei nicht im Geringsten über diese Aktivitäten informiert war. Man habe auch erst davon erfahren, als sich einige der Adressaten der Schreiben gemeldet hätten. Nord sagte, tatsächlich sei Claudius Markov auch in bescheidenem Umfang ein Geschäftspartner der Partei gewesen, er habe beispielsweise Seminare, die der Schulung von Rednern dienten, durchgeführt. Dass er diese Aufträge aber gegenüber Amtsträgern als Referenz benutze, werde nicht gebilligt und man werde ihn auffordern, auch allen Empfängern des Schreibens mitzuteilen, dass dies nicht ihm Einverständnis mit der Partei geschehen sei. „Der Finanzminister ist alles andere als erfreut“, sagte Nord weiter und verwies darauf, dass Markov nicht für jeden Fehler eines Familienmitglieds verantwortlich gemacht werden könne.
Die Firma „Markov & Markov“ mit Sitz in Leipzig, die nach den vorliegenden Informationen die Basis für die Geschäfte des Familienmitglieds ist, gibt auf ihrer Internet-Seite als ihre Kunden allerdings nicht den Brandenburger Landesverband der Linke an, wohl aber die parteinahe Rosa-Luxemburg-Stiftung. Ihre Kompetenz beschreibt sie im Bereich des Marketings und der PR. Man arbeite, so die Firma, „mit befreundeten Innovatoren, auf die sie sich und wir uns verlassen können“. Johann Legner (mit pet)
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