Brandenburg: Massenanklage nach Streit um Schneeball
Berlin - Die Messerstecherei zwischen zwei rivalisierenden Jugendbanden im Dezember vergangenen Jahres endete tödlich: Notärzte konnten den 17-jährigen Cavit H. auf dem Berliner U-Bahnhof Wittenau nicht mehr retten, er starb wenig später in der Klinik.
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Berlin - Die Messerstecherei zwischen zwei rivalisierenden Jugendbanden im Dezember vergangenen Jahres endete tödlich: Notärzte konnten den 17-jährigen Cavit H. auf dem Berliner U-Bahnhof Wittenau nicht mehr retten, er starb wenig später in der Klinik. Nun sollen am kommenden Mittwoch gleich 20 Tatverdächtige vor einer Jugendstrafkammer des Berliner Landgerichts angeklagt werden. Allein die hohe Zahl der Angeklagten könnte zu Komplikationen führen.
Ab 9 Uhr wird es eng in Saal 500 – das ist einer der drei großen Säle im Landgericht. Zehn Angeklagte auf der linken und zehn auf der rechten Seite werden dem Richter gegenübersitzen. Jeder mit seinem Verteidiger. Aufgrund des jugendlichen Alters der Angeklagten wird die Öffentlichkeit möglicherweise ausgeschlossen. Dem 15-jährigen Hauptverdächtigen, Eike B., wird vorgeworfen, den 17-jährigen Cavit H. im Verlauf einer Schlägerei durch einen Messerstich in die Brust vorsätzlich getötet zu haben. Die übrigen Angeklagten im Alter zwischen 15 und 21 Jahren sollen „sich an der Schlägerei beteiligt und so den Tod des 17-Jährigen verursacht“ haben. Laut Staatsanwaltschaft hatte ein Schneeballwurf den Streit damals ausgelöst. Die beiden Banden, die sich selbst als Gruppe Tegel-Süd (TGS) und Gruppe Märkisches Viertel (MV) bezeichnen, hätten sich später gezielt zur „endgültigen Klärung der Angelegenheit“ getroffen, heißt es in der Anklageschrift. Sidney Gennies
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