zum Hauptinhalt

Brandenburg: Massenbetrug per Callcenter Senioren mit angeblichen Gewinnspielen gelockt

Berlin - Mit falschen Gewinnspielen sollen bundesweit aktive Betrüger einen Millionenbetrag erwirtschaftet haben. Nach einer Großrazzia in Berlin, Nordrhein-Westfalen und Bayern wurden am Mittwoch fünf Männer in Untersuchungshaft genommen.

Stand:

Berlin - Mit falschen Gewinnspielen sollen bundesweit aktive Betrüger einen Millionenbetrag erwirtschaftet haben. Nach einer Großrazzia in Berlin, Nordrhein-Westfalen und Bayern wurden am Mittwoch fünf Männer in Untersuchungshaft genommen. Rund 180 Beamte durchsuchten 13 Wohnungen und Häuser, zwölf Callcenter und eine Kanzlei. Geführt wurden die Ermittlungen von der Berliner Staatsanwaltschaft, weil die Betrügergruppe von einem Unternehmen im Stadtteil Charlottenburg aus operiert habe.

Die Festgenommenen sind zwischen 25 und 69 Jahre alt, gegen sie wird in 250 000 Fällen wegen gewerbs- und bandenmäßigen Betruges ermittelt. Bei einer Verurteilung drohen mehrjährige Haftstrafen. Nach derzeitigem Stand wurden seit März 2009 mehr als hunderttausende Personen aus dem gesamten Bundesgebiet um monatliche Beträge zwischen 39 und 59 Euro geprellt. Verschiedene Callcenter sollen dem Charlottenburger Unternehmen dafür unbefugt Personal- und Bankdaten vermeintlicher Kunden zur Verfügung gestellt haben. Bei den Kunden handelte es sich um ältere, mit dem Lastschriftverfahren wenig vertraute Senioren. An diese sollen dann Serienbriefe versandt worden sein, in denen den Geschädigten die Teilnahme an einer mehrmonatigen Gewinnspiel-Vereinbarung mit „mindestens 200 der besten Gewinnspiele Deutschlands“ vorgegaukelt wurde. Anschließend sollen die Beschuldigten für das Charlottenburger Unternehmen im Lastschrifteinziehungsverfahren so lange monatliche Beträge zwischen 39,- Euro und 59,- Euro von den Konten der vermeintlichen Kunden abgebucht haben, bis diese sich mit Kündigungen, Widersprüchen und Rückbuchungen zur Wehr setzten. Diese seien teilweise ignoriert worden, in einigen Fällen wurde den Ermittlern zufolge sogar mit Inkassobüros gedroht. hah

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })