Flüchtlinge in Brandenburg: Mehr Gewalttaten gegen Flüchtlinge
Die Zahl der neu ankommenden Flüchtlinge ist im Frühjahr deutlich zurückgegangen. Doch immer wieder werden sie angegriffen. Der Hass müsse gestoppt werden, fordert Linken-Politikerin Johlige.
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Potsdam - Die Zahl der Angriffe auf Flüchtlinge und ihre Unterkünfte ist in Brandenburg dieses Jahr noch weiter gestiegen. Im ersten Halbjahr wurden 130 gewalttätige Attacken, Sachbeschädigungen oder volksverhetzenden Aufrufe registriert, wie das Innenministerium auf eine parlamentarische Anfrage der Linken-Landtagsabgeordneten Andrea Johlige mitteilte.
Im gesamten Vorjahr waren es 141 solcher Angriffe, davon mehr als 100 im zweiten Halbjahr, nachdem die Zahl neu ankommender Flüchtlinge deutlich gestiegen war. "Wir alle sind gefordert, dem Einhalt zu gebieten und dem Hass und der Hetze entgegen zu treten", sagte Johlige am Freitag.
36 Fälle von Körperverletzung
Besonders stark nahm die Zahl der direkten Gewalttaten gegen Flüchtlinge zu: Die Statistik nennt insgesamt in den ersten sechs Monaten diesen Jahres 36 Fälle von Körperverletzung, gegenüber 10 im Vorjahreszeitraum. "Deutlich wird, dass nach wie vor Alltagsrassismus und anhaltende Hetze von Pegida, AfD und Co die Hemmschwellen sinken lassen", betonte Johlige. "Menschen fühlen sich ermuntert, ihrem Hass freien Lauf zu lassen."
Positiv sei lediglich festzustellen, dass es dieses Jahr nur einen Angriff auf einen Flüchtlingshelfer gab. "Dennoch gilt: Es braucht Mut, sich für Geflüchtete einzusetzen", meinte die Linken-Abgeordnete. "Wir dürfen sie nicht allein lassen und müssen ihnen die Unterstützung geben, die sie anderen zuteil werden lassen." (dpa)
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Klaus Peters
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