Brandenburg: Mehr Schwerbehinderte in Brandenburg

Potsdam - In Brandenburg wächst die Zahl der Menschen mit schweren körperlichen oder geistigen Behinderungen. Ende Februar waren rund 333 460 Schwerbehinderte gemeldet, wie das Sozialministerium auf eine parlamentarische Anfrage der CDU-Fraktion mitteilte. 2014 gab es erst rund 325 000 Betroffene. Als Hauptursache der Zunahme gilt, dass die Menschen im Schnitt länger leben. Mehr als 271 000 Brandenburger hatten Ende Februar einen Schwerbehindertenausweis, 8200 mehr als 2014; im Jahr 2009 waren es erst 222 300. Schwerbehindert zu sein, bedeutet eine Beeinträchtigung von mindestens 50 Prozent. Derzeit gibt es laut Statistik landesweit rund 490 000 Menschen mit körperlichen oder geistigen Leiden. Dazu zählen auch schwere organische Erkrankungen wie Krebs.

In der Antwort auf die Anfrage betont das Sozialministerium, es seien weitere Anstrengungen der öffentlichen und privaten Hand notwendig,  um behinderten Menschen zu ermöglichen, am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. Bei fünf Foren in Potsdam, Cottbus, Frankfurt (Oder), Eberswalde und Oranienburg im ersten Quartal äußerten Teilnehmer Vorschläge, mit denen das Ende 2011 aufgelegte „Behindertenpolitische Maßnahmenpaket“ des Landes weiterentwickelt werden sollte. Dazu zählten ein barrierefreier Zugang zu allen öffentlichen Gebäuden und mehr Jobs für junge Behinderte im öffentlichen Dienst. Zudem wurde gefordert, der betrieblichen Ausbildung Vorrang vor allen anderen Ausbildungsmodellen für junge Menschen mit Beeinträchtigungen einzuräumen. Derzeit werden die Foren ausgewertet, das Ergebnis will das Ministerium auf einer weiteren Veranstaltung im Juli als „Behindertenpolitisches Maßnahmenpaket 2.0“ präsentieren. Zum Jahresende will es das Kabinett beschließen. dpa