Brandenburg: Mehr Touristen, aber sinkende Umsätze
18 touristische Unternehmen und Einrichtungen erhielten Gütesiegel„ServiceQualität Brandenburg“
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Potsdam - Überdurchschnittlich viele Übernachtungen, mehr Touristen, aber Rückgänge im Gastgewerbe – das ist das Fazit des Tourismusbarometers 2008 des Ostdeutschen Sparkassenverbandes (OSV) für Brandenburg. Es wurde gestern in Potsdam vorgestellt.
„Qualität ist ein entscheidendes Kriterium im touristischen Wettbewerb. Denn der zufriedene Gast kommt wieder nach Brandenburg“, erklärte Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns (CDU). Der Minister verlieh gestern 18 touristischen Unternehmen und Einrichtungen aus der Mark das Gütesiegel „ServiceQualität Brandenburg“, darunter mehreren Hotels und Tourismus-Informationen.
Mit einem Plus von 3,9 Prozent gab es der Studie zufolge ein überdurchschnittliches Wachstum bei den gewerblichen Übernachtungen.
Bei den Betrieben mit mindestens neun Betten kehrten 2007 demnach 9,2 Millionen Menschen ein – 2006 waren es 8,8 Millionen Besucher. Das Land verzeichne seit vier Jahren kontinuierliche Zuwächse und nähere sich der Marke von zehn Millionen Übernachtungen, hieß es. Mit einem Plus von 4,5 Prozent von Januar bis Mai 2008 habe die laufende Saison vielversprechend begonnen. Aus der Studie geht auch hervor, dass sich Touristen immer kürzer in der Mark aufhalten: Die durchschnittliche Verweildauer sank von 1996 bis 2007 von 3,1 auf 2,7 Tage.
Laut Studie ist Brandenburg für Gäste aus dem Ausland attraktiv. Auf sie entfielen mittlerweile 7,1 Prozent der gesamten Übernachtungen. Von den deutschen Reisenden und Ausflüglern führen besonders gerne Berliner (55,3 Prozent) ins Umland, auf Platz zwei liegen die Märker selbst (11,5 Prozent). Um die Herkunft der Gäste zu ermitteln, werde für das Tourismusbarometer die Zahl der „Fremdabhebungen an den sparkasseneigenen Geldautomaten“ analysiert, hieß es. Beliebteste Reiseregionen seien das Ruppiner Land, der Spreewald und der Fläming mit je mehr als einer Million Übernachtungen gewesen. Eine „unbefriedigende wirtschaftliche Situation“ herrscht laut Tourismusbarometer dagegen im Gastgewerbe. Trotz steigender Nachfrage seien Umsatzrückgänge zu verzeichnen, hieß es.
Das Sparkassen-Tourismusbarometer untersucht nach eigenen Angaben seit 1998 Trends und Entwicklungen in der Tourismuswirtschaft im Osten Deutschlands. Die neuen Bundesländer konnten demnach 2007 ihre Position auf dem deutschen Tourismusmarkt leicht verbessern. dpa
www.s-tourismusbarometer.de
www.mw.brandenburg.de
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