Brandenburg: Messerattacke: Drei Jahre Haft für 15-jährigen Räuber
Berlin - Der 15-Jährige war bewaffnet, hatte es auf das Handy eines 16-Jährigen abgesehen und rechnete wohl nicht mit größerem Widerstand. Als sich Patrick D.
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Berlin - Der 15-Jährige war bewaffnet, hatte es auf das Handy eines 16-Jährigen abgesehen und rechnete wohl nicht mit größerem Widerstand. Als sich Patrick D. aber wehrte, stach der junge Räuber immer wieder zu und verletzte sein Opfer lebensgefährlich. Das Landgericht Berlin verhängte gestern eine Jugendstrafe von drei Jahren gegen den Angreifer.
Der 15-Jährige, ein gebürtiger Georgier, war am 27. März mit einem Schulfreund unterwegs. Am Arkonaplatz in Berlin-Mitte nahmen sie eine Gruppe von drei Jugendlichen ins Visier. „Handy her!“, forderten sie. Patrick blieb stehen, seine beiden Freunde flüchteten hingegen sofort. Nachdem der 15-Jährige sein Springmesser gezogen hatte, stach er insgesamt zehn Mal zu und rannte dann weg. Patrick konnte nur durch eine Notoperation gerettet werden. Ein Teil der Lunge musste entfernt werden.
Die Anklage war zunächst von einem Mordversuch ausgegangen. Der Vorwurf aber ließ sich im Laufe des Prozesses nicht halten. Ein „freiwilliger Rücktritt“ vom Mordversuch sei nicht auszuschließen, hieß es nach der nicht öffentlichen Verhandlung. Der 15-Jährige, ein bis dahin nicht polizeibekannter Junge aus geordneten Verhältnissen, hatte den Überfall nach Angaben seines Verteidigers gestanden. Sein Komplize, der mit dem Einsatz des Messers nichts zu tun hatte, kam mit einer Bewährungsstrafe von 14 Monaten davon. K.G.
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