Brandenburg: Messerhandel: Schüler geben Waffen ab
Berlin - Eltern und Lehrer waren bestürzt und überrascht zugleich: Die beiden 14-jährigen Jungen, die an der Otto-von-Guericke-Oberschule in Berlin-Wilmersdorf mit illegalen Waffen gehandelt haben, seien „ausgesprochen höfliche, nette Schüler mit brauchbaren Noten“ gewesen. So drückt es Schulleiterin Barbara Kolodziej aus.
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Berlin - Eltern und Lehrer waren bestürzt und überrascht zugleich: Die beiden 14-jährigen Jungen, die an der Otto-von-Guericke-Oberschule in Berlin-Wilmersdorf mit illegalen Waffen gehandelt haben, seien „ausgesprochen höfliche, nette Schüler mit brauchbaren Noten“ gewesen. So drückt es Schulleiterin Barbara Kolodziej aus. Da die Jungen zuvor nicht negativ aufgefallen seien und der Verkauf der Messer auch nicht auf dem Schulgelände stattgefunden habe, habe man längere Zeit nichts bemerkt. Auch die Eltern der 14-Jährigen seien schockiert und überrascht gewesen und hätten sofort bei der Aufarbeitung des Falles geholfen.
Wie vorvergangenes Wochenende bekannt wurde, haben zwei 14-Jährige seit September 2006 15 Butterfly-Messer an Mitschüler verkauft. Das ergaben Ermittlungen der Polizei, die die Schulleiterin um Hilfe gebeten hatte. Butterfly-Messer sind nach dem Waffengesetz verboten. Eine Mutter eines Schülers der Oberschule hatte Mitte April von dem Waffenhandel erfahren und die Schulleitung informiert. Weil Schüler, Eltern und Behörden bei der Aufklärung sofort mitgeholfen hätten, konnte der Fall schnell geklärt werden, sagte Schulleiterin Kolodziej. Mit allen Klassen sei darüber gesprochen worden. Mittlerweile hätten weitere Schüler auf anonymem Wege Waffen bei der Schulleitung abgegeben. Auch hätten viele Eltern zuhause über den Handel mit den Messern gesprochen. Manche hätten danach von ihren Kindern ebenfalls Stichwaffen eingesammelt.
Zwei Wochen nachdem im April der Waffenhandel aufgeflogen war, wurden die beiden 14-Jährigen von der Schule verwiesen und getrennt an andere Realschulen versetzt. Die Polizei ermittelt gegen beide sowie gegen vier Mitschüler wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz. clk
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