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Kleine Erzeuger sollen vom Land Brandenburg gefördert werden.

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Millionen-Förderung für kleine Landwirte: Brandenburger Gemüse-Erzeuger haben es im Markt schwer

Hanf, Linsen oder Kichererbsen: Das Agrarministerium will kleinere Erzeuger fördern, damit sie regionale Produkte besser vertreiben können.

Regionale Erzeuger von Gemüse und Obst aus Brandenburg haben auch angesichts der allgemeinen Teuerung zunehmend unter dem Preisdruck durch günstigere Importprodukte zu leiden. Das brandenburgische Agrar- und Klimaschutzministerium will die regionale Wertschöpfung - also die Kette von Erzeugung, Verarbeitung bis zum Vertrieb in der Region Berlin-Brandenburg - verbessern. Minister Axel Vogel (Grüne) sagte am Freitag bei Besuchen von Betrieben, für den Gemüseanbau in Brandenburg gebe es mit Berlin einen Markt vor der Haustür, Landwirte könnten ihn aber nicht bedienen, weil stattdessen viele Produkte eingeflogen würden.

Mit knapp zwei Millionen Euro will das Agrarministerium nun kleinere Erzeuger fördern, damit sie mehr regionale Produkte in den Markt bringen können, darunter auch Hanf oder Linsen und Kichererbsen.

Brandenburgs Umweltminister Axel Vogel (Grüne).
Brandenburgs Umweltminister Axel Vogel (Grüne).

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Regionale Erzeuger spüren die Kaufzurückhaltung der Verbraucher angesichts der allgemeinen Teuerung. „Am Ende entscheidet der Preis“, sagte Geschäftsführerin Sabine Kabath von der Biogärtnerei Watzkendorf, die auch Vizepräsidentin von Bioland ist. Regionales Gemüse sei etwas teurer. „Alle hochpreisigen Produkte haben es derzeit schwer“, sagte Kabath.

Angesichts der Belastung durch die hohen Energiepreise sagte der Geschäftsführer des Gemüse-Verarbeitungsbetriebs Havita in Berlin, Klaus Bauer: „Es wird auch uns treffen. Der Preisdruck ist hoch.“ Er rechne mit einer halben Million Euro mehr pro Jahr für Energiekosten. Der Betrieb verarbeitet auch frisches Bio-Gemüse und Salat von fünf Produzenten aus Brandenburg und ist vor allem auf Kühlanlagen angewiesen. Das Gemüse wird an Bioläden, Großverbraucher oder auch Schulcaterer verkauft. Im Jahr 2020 arbeiteten Geschäftsführer Bauer zufolge noch rund 200 Beschäftigte bei Havita, derzeit seien es 60.

Das Ökodorf Brodowin, in dem ökologische Milchprodukte, Gemüse und Getreide erzeugt werden, musste laut Geschäftsführer Ludolf von Maltzan die Preise anheben, um die hohen Energiekosten stemmen zu können. Der Absatz etwa bei Molkereiprodukten sei zurückgegangen. Auch Personal baute er ab. „Die Menschen versuchen weniger Geld auszugeben für Lebensmittel, um genügend zu haben, um am Jahresende die Energierechnung bezahlen zu können.“ Von Maltzan ist aber überzeugt, dass viele Verbraucher nach wie vor den Wert umweltschonend produzierter Lebensmittel schätzten. (dpa)

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