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Brandenburg: Ministerinnen streiten um die Frauen

Wissenschaftsministerin Wanka kritisiert die von Sozialministerin Ziegler präsentierte Studie

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Potsdam - Nach einer kritischen Studie zur Lebenssituation von Frauen in Brandenburg hat Wissenschaftsministerin Johanna Wanka (CDU) die Lage junger Frauen an den Hochschulen des Landes verteidigt. „Brandenburg gehört zu den frauen- und familienfreundlichsten Hochschulstandorten in Deutschland“, sagte Wanka gestern in Potsdam. Die Ministerin kritisierte zudem scharf die vor rund zehn Tagen veröffentlichte „Studie zur Lebenssituation von Frauen in Brandenburg“ des brandenburgischen Sozialministeriums, die von Wankas Ministerkollegin Dagmar Ziegler (SPD) präsentiert worden war.

Demnach herrsche unter Brandenburger Frauen große Unzufriedenheit über die Ausbildung und die Berufschancen im Land. Viele junge Frauen planten daher, das Land zu verlassen.

Die Fakten in der Studie seien zum Teil falsch und es würden merkwürdige Schlüsse gezogen, sagte Wanka. Mit einem Anteil von mehr als 50 Prozent seien Frauen bei den Studierenden in Brandenburg überdurchschnittlich gut vertreten. „Wir sind auf allen Stufen gut, was Frauenanteile betrifft.“ Mehr geisteswissenschaftliche und somit „frauenfreundliche“ Studiengänge anzubieten, wie es die Autoren der Studie empfohlen hatten, lehnte Wanka ab. „Das ist nicht unsere Philosophie.“ Vielmehr müsse es zunehmend gelingen, Frauen für Ingenieurs- und naturwissenschaftliche Studiengänge zu begeistern.

Mit einem Frauenanteil von 28 Prozent im Fach Ingenieurswissenschaften liege Brandenburg aber bereits über dem Bundesdurchschnitt (20 Prozent), betonte die Ministerin. Der Studie zufolge planten fast 40 Prozent der 18 bis 20-Jährigen angesichts der Unzufriedenheit mit der Ausbildung und den Berufschancen in den nächsten zwei Jahren aus Brandenburg wegzuziehen. Unter den 1181 Befragten seien jedoch nur 13 Frauen im Alter zwischen 18 und 20 gewesen, kritisierte Wanka. „Diese Größenordnung kann nicht zu solchen Aussagen verleiten.“ Die Studie wurde im Auftrag der Landesregierung vom Gender- Institut Sachsen-Anhalt und dem Politikberatungsinstitut „Competence Consulting“ in Potsdam verfasst. dpa

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