Brandenburg: Ministerium dementiert NSU-Kontakt Kein zweiter V-Mann im Umfeld des Terrortrios
Potsdam - Das brandenburgische Innenministerium hat einen Medienbericht dementiert, nach dem es neben den bereits durch PNN-Recherchen bekannt gewordenen Verstrickungen eines V-Manns in das Umfeld des NSU-Mördertrios einen zweiten Fall gegeben habe. Laut einem Bericht der Zeitung „Neues Deutschland“ soll der Verfassungsschutz angeblich einen zweiten V-Mann mit Bezug zur rechtsextemistischen Terrorzelle NSU beschäftigt haben.
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Potsdam - Das brandenburgische Innenministerium hat einen Medienbericht dementiert, nach dem es neben den bereits durch PNN-Recherchen bekannt gewordenen Verstrickungen eines V-Manns in das Umfeld des NSU-Mördertrios einen zweiten Fall gegeben habe. Laut einem Bericht der Zeitung „Neues Deutschland“ soll der Verfassungsschutz angeblich einen zweiten V-Mann mit Bezug zur rechtsextemistischen Terrorzelle NSU beschäftigt haben. Die Spekulationen über bisher unbekannte NSU-relevante Informationen des Brandenburger Verfassungsschutzes seien haltlos, sagte Ministeriumssprecher Ingo Decker gestern in Potsdam. Das Blatt hatte berichtet, dass neben der bisher bekannten Quelle „Piatto“ ein weiterer V-Mann der Verfassungsschutzbehörde Ende der 1990er Jahre Informationen mit Bezug zum NSU geliefert habe.
Decker unterstrich: „Brandenburg hat seine Berichtspflichten bei der Aufarbeitung der NSU-Verbrechen vollumfänglich erfüllt und keinerlei Informationen zurückgehalten.“ Bei den angeführten angeblich verschiedenen Quellen handele es sich nachweislich um ein und dieselbe Person. Die damaligen Hinweise von „Piatto“ auf namentlich nicht benannte Rechtsextremisten in Sachsen und Thüringen, die er von Dritten erhalten habe, hätten sich auf die Mitglieder des NSU bezogen. Sie seien damals umgehend an das Bundesamt für Verfassungsschutz sowie die Verfassungsschutzbehörden von Sachsen und Thüringen übermittelt worden.
„Neues Deutschland“ hatte berichtet, dass es neben „Piatto“ auch die bislang nicht enttarnte „Quelle 370 004“ gegeben habe. In den der Zeitung vorliegenden Berichten des zweiten V-Manns aus dem Jahr 1998 an den Brandenburger Geheimdienst werde mehrfach darauf verwiesen, dass für das untergetauchte NSU-Trio Waffen besorgt werden sollten. dapd
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