Brandenburg: Misslungener Brandanschlag von Neonazis Zossen: Polizei ermittelt, sieht aber keine Indizien
Zossen – Die Polizei hat noch keine konkreten Indizien, für die Initiative „Zossen zeigt Gesicht“ aber ist es ein misslungener Brandanschlag von Rechtsextremisten. Diese sollen in der Nacht zu Dienstag versucht haben, bengalisches Feuer über eine Mauer auf den dort stehenden Wagen eines Mitglieds der Initiative zu werfen, waren dabei aber laut Augenzeugen durch Hundegebell in der Nachbarschaft aufgeschreckt worden.
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Zossen – Die Polizei hat noch keine konkreten Indizien, für die Initiative „Zossen zeigt Gesicht“ aber ist es ein misslungener Brandanschlag von Rechtsextremisten. Diese sollen in der Nacht zu Dienstag versucht haben, bengalisches Feuer über eine Mauer auf den dort stehenden Wagen eines Mitglieds der Initiative zu werfen, waren dabei aber laut Augenzeugen durch Hundegebell in der Nachbarschaft aufgeschreckt worden. Eine Anwohnerin sah drei Personen flüchten.
Von der Polizei im Kreis Teltow-Fläming hieß es dagegen, es sei noch unklar, ob es sich um eine versuchte Brandstiftung oder eine Spielerei mit Feuerwerkskörpern handelte. Jörg Wanke, Sprecher der Initiative gegen Rechts, dagegen sagt: „Das ist kein Zufall. Wir rechnen den Anschlag eindeutig der rechten Szene zu.“ Am selben Ort hatten Neonazis im vergangenen Jahr eine eindeutige Morddrohung gegen Wanke an die Wand geschmiert, dazu den Spruch „Zossen bleibt braun“. Auch andere Mitglieder der Initiative sind schon bedroht worden.
Eskaliert war die Lage angespannte Lage in Zossen Ende Januar, als das „Haus der Demokratie“ nach einem Brandanschlag von Neonazis völlig abbrannte. Daneben gab es einen Aufmarsch der Rechtsextremisten zum Holocaust-Gedenktag. Ende März beschmierten sie in ganz Zossen zahlreiche Fassaden mit Hakenkreuzen und schändeten Stolpersteine. Im Focus einer Sonderkommission der Polizei ist eine Gruppe von Neonazis um einen einschlägig vorbestraften 24-Jährigen, der bei der rechtsextremistischen Gruppierung „Freie Kräfte Teltow-Fläming“ und der NPD mitmacht. Er gilt als Drahtzieher weiterer Aktionen und hat dies laut Ermittlern auch eingeräumt.
Zossen gilt im Kampf gegen Rechts als gespalten, große Teile der Kommunalpolitik werfen der Initiative vor, das massive Auftreten von Neonazis in Zossen erst zu provozieren. axf
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