Von Andreas Wilhelm: Mit Augenzwinkern mehr Gäste locken
Tourismus: Neue Marketing-Kampagne Brandenburgs / Jetzt dominieren breitere Bilder und knackige Texte
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Potsdam - In Brandenburg soll ein neues Kapitel im Tourismus anbrechen. Dieter Hütte, Chef der TMB (Tourismus Marketing Brandenburg) stellte gestern zusammen mit Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns (CDU) in Potsdam die neue 200 000 Euro teure Kampagne des Landes vor, mit deren Hilfe Besucher- und Übernachtungszahlen erhöht werden sollen. Quintessenz des Konzepts sind großflächige, breitformatige Bilder kombiniert mit knackigen Texten. Leitidee sei der Slogan „Marke Brandenburg“, sagte Stephanie Schmidt, Schöpferin der neuen Taktik.
„Das vermittelt Qualität und gleichzeitig Tradition.“ Auf sämtlichen Motiven der künftigen Werbeträger werden sich Landschaften oder Sehenswürdigkeiten wieder finden lassen, bei denen schlagzeilenartig auf die „Marke Brandenburg“ verwiesen wird.
Stephanie Schmidt zufolge, die sich mit ihren Ideen Ende des vergangenen Jahres bei einem Wettbewerb gegen acht andere Bewerber durchgesetzt hat, müsse das Land mit seiner Vielfalt plakativer und „wuchtiger“ in Erscheinung treten. Ab 24. Oktober werden zunächst in Berlin an S- und U-Bahnstationen, Bussen, Straßenbahnen und so genannten Citylight-Postern die neuen einprägsamen Bilder und Texte zu sehen sein. Zudem sollen Radiospots und großflächige Anzeigen in hauptstädtischen Tageszeitungen die Mark noch bekannter machen.
Viel Wert legte die Werbeagentur auf ein „starkes Augenzwinkern“, also Mehrdeutigkeit, bei den Texten, wie Stephanie Schmidt betonte. Das Wort „Fernsehen“ steht beispielsweise über dem Bild einer weiten Rapslandschaft. „Krönung“ ist einem Schlossbild zugeordnet – „Aufkreuzen“ einem Segelmotiv. Am Ende jeder dieser Redewendungen, ist immer der einem Goethe-Zitat abgewandelte Slogan „Brandenburg – Das Weite liegt so nah“ angehängt.
Doch nicht nur nach außen, auch nach innen sei es wichtig, die neue Taktik publik zu machen, wie TMB-Chef Dieter Hütte sagte. Tourismusvereine und –Unternehmen auf kommunaler Ebene sollen sich mit ihrem Werbematerial an das einheitliche Design anpassen. Dass regionale Verbände jetzt ihr altes Werbematerial einstampfen sollen, beinhalte dies aber nicht, sagte Hütte. Realistisch sei eine Anpassung über zwei bis drei Jahre hinweg.
Die neue Werbestrategie findet erstmals mit der Broschüre „Winterliches Brandenburg“ Anwendung. 62 Hotels bieten darin Übernachtungsangebote für zwei Personen inklusive Frühstück für 59 Euro. Die Plakatierung werde zunächst in Berlin vorgenommen, dort wo „der geografische Anker für die Mark“ liege. Im kommenden Jahr könne die Kampagne auf Städte wie Hannover, Hamburg und Leipzig ausgeweitet werden. Städte im Ausland, so Hütte, seien angesichts des Budgets derzeit noch nicht geplant.
Andreas Wilhelm
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