TEILZEIT–MODELLE: Mit vollem Risiko ins Neuland
Anders als in Sachsen oder Thüringen gab es in Brandenburg nach dem Fall der Mauer keinen Personalabbau an den Schulen. Das Land setzte auf mit Zwang durchgesetzte Teilzeit-Modelle, wonach die Pädagogen auf Geld und Stunden verzichten – im Gegenzug für sichere Jobs.
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Anders als in Sachsen oder Thüringen gab es in Brandenburg nach dem Fall der Mauer keinen Personalabbau an den Schulen. Das Land setzte auf mit Zwang durchgesetzte Teilzeit-Modelle, wonach die Pädagogen auf Geld und Stunden verzichten – im Gegenzug für sichere Jobs. 1998 hatte Brandenburg das Teilzeit-Modell auch für Beamte eingeführt, um zusätzlich Geld zu sparen. Man betrat damit riskantes Neuland. In der Bundesrepublik galt die eherne Regel, dass nur Vollzeitkräfte zu Beamten ernannt werden dürfen. Um sich abzusichern, dass die 7500 Beamten nicht den Vollzeit-Status einklagen, verankerte man den „Teilzeit“-Passus gleich auf der Ernennungsurkunde. Schon deshalb ist nach diversen Urteilen der Verbeamtungsakt unwirksam. Überraschend ist das nicht. Schon vor der damaligen Änderung des Landesbeamtengesetzes durch den Landtag, der die massenhafte Teilzeitverbeamtung 1998 erlaubte, gab es massive Warnungen von Experten. thm
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