zum Hauptinhalt

Brandenburg: Mit Weitblick suchen

Ab 2008 soll in Brandenburg landesweit der Bedarf an Fachkräften erfasst und analysiert werden

Stand:

Potsdam – Um dem zunehmenden Mangel an Fachkräften langfristig zu begegnen, soll im Land Brandenburg im kommenden Jahr ein flächendeckendes Monitoring für Fachkräftebedarf eingeführt werden. Das sagte der Sprecher des Arbeitsministeriums, Jens Büttner, den PNN. Ziel sei es, „frühzeitig einen Überblick zu bekommen, welche Fachkräfte in welchen Regionen des Landes in der Zukunft benötigt werden“. Wichtigste Ansprechpartner seien dabei die sechs Regionalbüros für Fachkräftesicherung.

Die von der Landesagentur für Struktur und Arbeit Brandenburg GmbH (LASA) gesteuerten Regionalbüros in Cottbus, Eberswalde, Frankfurt (Oder), Luckenwalde, Neuruppin und Potsdam sollen die wichtigsten Ansprechpartner für Unternehmen werden. Außerdem sollen sie Anstöße für die Fachkräftesicherung gerade in kleinen Betrieben geben. Immerhin, so Büttner, beschäftigten 70 Prozent aller Unternehmen in Brandenburg weniger als zehn Mitarbeiter – gerade in diesem kleinen Firmen sei der Beratungsbedarf besonders hoch. Deren Inhaber seien „oft nicht in der Lage, über längere Zeitschienen Personalentwicklung zu betreiben“.

Neben den Mitarbeitern in den Regionalbüros würden auch Bildungsträger der Kammern und private Personalunternehmen bestimmte Leistungen bei der Fachkräftesicherung übernehmen. Insgesamt unterstütze das Land die Initiativen zur Fachkräftesicherung mit jährlich rund 1,2 Millionen Euro, so Büttner

Zu den Partnern des Landes gehört auch die Gesellschaft für Personalentwicklung Nord mit Sitz in Berlin. Wie Projektleiterin Ursula Blankenburg den PNN sagte, habe sich ihr Unternehmen an einer Ausschreibung des Arbeitsministeriums beteiligt und biete nunmehr mit dem Projekt „Unternehmen:Weitblick“ kostenlose Ausbildungs- und Personalentwicklungsberatungen an. Blankenburg: „Obwohl überall der Fachkräftemangel beklagt wird, bildet nur ein Viertel der Brandenburger Unternehmen Nachwuchskräfte aus. Die örtlichen Unternehmen im Land müssen umdenken und dem Fachkräftemangel aktiv entgegen wirken.“

Zu den Angeboten gehört unter anderem die Beratung zur richtigen Sichtung von Bewerbern, die Gesprächsführung bei Bewerbungsgesprächen, insbesondere aber die Schaffung von Strukturen zur Personalentwicklung in den Betrieben. Lernfördernde Strukturen würden unterstützt und in die Personalentwicklung integriert. Die Mitarbeiter von „Unternehmen:Weitblick“, so Blankenburg, kümmerten sich auch um die Zulassung als Ausbildungsbetriebe, erarbeiteten passgenaue Ausbildungskonzepte und begleiteten die Ausbildung.

Doch zunächst müsse insbesondere ein Bewusstseinswandel bei vielen Unternehmern angestoßen werden, sagte die Projektleiterin. Manche Unternehmen wüssten gar nicht, dass sie ausbilden könnten, viele scheuten die Kosten und den organisatorischen Aufwand, sagte Blankenfeld. „Doch wer selber ausbildet, vermeidet personelle Fehlentscheidungen und gewinnt Nachwuchskräfte, die genau den betrieblichen Anforderungen entsprechen.“

Mit Berlin ist das Projekt zur Fachkräftesicherung nach Ministeriumsangaben nicht vernetzt. Die Unternehmensverbände Berlin und Brandenburg etwa hatten ein gemeinsames Vorgehen beider Bundesländer gefordert. Als gemeinsamer Wirtschaftsraum und Wissenschafts- und Forschungsstandort müssten Berlin und Brandenburg unter anderem ihre Hochschulplanungen und Forschungsausrichtungen abstimmen und auf den drohenden Fachkräftemangel mit gemeinsamen Strategien reagieren.

Regionalbüro für Fachkräftesicherung in Potsdam: Wetzlarer Straße 54; Telefon: (0331)6002 -518, -323; E-Mail: Silke.Bigalke@lasa-brandenburg.de, Marko.Ullmann@lasa-brandenburg.de

Michael Erbach

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })