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Eine Katze unterwegs. Frei lebende Exemplare sind auf die Jagd angewiesen und töten Singvögel.

© dpa/Jan Woitas

Mittel für 2023 schon weg: In Brandenburg reicht das Geld für die Kastration streunender Katzen nicht

Mit 51.100 Euro fördert das Land Brandenburg 2023 die Kastration frei lebender Katzen und Kater. Doch das Geld ist bereits aufgebraucht. Das ist auch für Vögel gefährlich.

Die Fördermittel des Landes zur Kastration von Streunerkatzen reichen angesichts der Zahl der Förderanträge nicht aus. Jedes Jahr würden mehr Anträge gestellt, als bewilligt werden könnten, sagte ein Sprecher des Brandenburger Ministeriums für Verbraucherschutz. Das Land fördert die Kastration frei lebender herrenloser Katzen.

Mit der Kastration der Tiere soll dem Ministerium zufolge deren unkontrollierte Vermehrung verhindert werden. Diese Reduktion der herrenlosen Katzenpopulationen durch Tierschutzvereine führe „zur Verminderung der bei diesen Katzen oft in erheblichem Ausmaß auftretenden Schmerzen, Leiden oder gesundheitlichen Schäden“, so der Sprecher.

Das Land stellt jährlich 51.100 Euro für die Förderung zur Verfügung. „Für das Jahr 2023 wurde bereits die gesamte Fördersumme bewilligt“, sagte der Sprecher. Für das Jahr 2024 könnten bereits Anträge gestellt werden.

Streunende Katzen machen Jagd auf Kleintiere

Wie viele Katzen von den Mitteln bereits kastriert worden seien, könne man schwer sagen, sagte der Sprecher. Die Kastration eines Katers koste gemäß Gebührenordnung für Tierärzte circa 30 bis 90 Euro, die Kastration einer Katze sei etwas teurer und koste zwischen 56 und 169 Euro. Errechnet aus den zur Verfügung stehenden Mitteln werde die Kastration von „879 bis 2550 Tieren pro Förderjahr bezuschusst“.

Laut Naturschutzbund (Nabu) sind die Streunerkatzen auch ein Problem für die heimische Vogelwelt. „Die Katzen sind gezwungen, ihren Nahrungsbedarf außer über menschliche Abfälle praktisch komplett durch die Jagd auf Kleintiere zu decken“, sagte Nabu-Vogelexperte Lars Lachmann.

Wenn es gelinge, die Bestände verwilderter Hauskatzen zu reduzieren, könne man das Problem aus seiner Sicht auf ein erträgliches Maß verringern. „Ein optimales Ergebnis würde man mit umfassenden Programmen zur Kastration beziehungsweise Sterilisation aller verwilderten Hauskatzen kombiniert mit einer entsprechenden Kastrations- und Kennzeichnungspflicht für Hauskatzen mit Freigang erzielen.“ (dpa)

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