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Brandenburg: Mitten in der Vernehmung war Schluss Bombendrohung stoppte alle Prozesse in Frankfurt

Frankfurt (Oder) - Eine Bombendrohung hat am Montag zur Unterbrechung aller Verhandlungen am Land- und Amtsgericht Frankfurt (Oder) geführt. Bei der Behörde ging um 9.

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Frankfurt (Oder) - Eine Bombendrohung hat am Montag zur Unterbrechung aller Verhandlungen am Land- und Amtsgericht Frankfurt (Oder) geführt. Bei der Behörde ging um 9.45 Uhr ein Anruf ein, in dem ein Unbekannter Straftaten androhte, wie ein Polizeisprecher sagte. Das Gebäude am Stadtrand wurde komplett geräumt und durchsucht. Die Polizei fand aber nichts, was auf einen Sprengsatz hindeutete. Der Einsatz wurde am frühen Nachmittag beendet und das Gebäude wieder freigegeben.

Zu den Hintergründen und zum Anrufer laufen Ermittlungen. Die Drohung hatte sich nach Angaben der Polizei nicht auf einen bestimmten Prozess am Gericht bezogen. Am Montag war dort unter anderem wegen einer Gewaltorgie im Rockermilieu sowie im Saal 007 gegen den mutmaßlichen „Maskenmann“ verhandelt worden. Dort informierte ein Wachtmeister den Vorsitzenden Richter Matthias Fuchs, der sofort die Verhandlung mitten in einer Zeugenvernehmung abbrach. Alle mussten den Saal verlassen: Richter, Schöffen, Verteidiger, Staatsanwälte, Nebenkläger, Gutachter, Publikum. Der 46-jährige Angeklagte wurde von Beamten in den Nebenraum geführt, von dem aus er – wie andere Häftlinge sonst auch – den Saal betreten hatte.

Im Prozess gegen den mutmaßlichen „Maskenmann“ hatte zuvor ein Gutachter die Attacke auf ein Opfer geschildert. Mit mindestens sieben Stockschlägen wurde die Frau eines Berliner Unternehmers 2011 in Bad Saarow angegriffen, sagte der Mediziner am Montag vor dem Landgericht. Dem Opfer sei das Nasenbein gebrochen worden, zudem erlitt es Platzwunden an Kopf und im Gesicht. Die Verletzungen könnten von einen Stock oder einen Schlagstock stammen. Angeklagt ist ein 46-Jähriger, der zwei Millionärsfamilien 2011 und 2012 überfallen und einen Mann entführt haben soll. Der Angeklagte bestreitet das.

Holger Matthiessen, der als Gerichtspräsident an diesem Freitag offiziell in das Amt eingeführt wird, informierte die Belegschaft, die auf dem Vorplatz in kleinen Gruppen zusammenstand. Die meisten hatten schon ihre Jacken und Mäntel dabei und gingen gleich nach Hause. Richter Fuchs besprach noch kurz im Freien mit Vertretern von Anklage und Verteidigung die Fortsetzung des Prozesses. Die Zeugen, die am Nachmittag gehört werden sollten, erhalten einen neuen Termin. Bis zur Unterbrechung waren ein Gutachter und vier Zeugen gehört worden. Der Prozess wird an diesem Donnerstag fortgesetzt. Leticia Witte/ Steffi Prutean

Leticia Witte, Steffi Prutean

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