Brandenburg: Möglicher Inzest-Fall in Neuruppin
Staatsanwaltschaft ermittelt gegen 66-Jährigen / Verdächtiger streitet Tat ab
Stand:
Potsdam/Neuruppin – In Neuruppin soll ein Großvater in einem Inzest-Fall seine Enkelin über Jahre sexuell missbraucht haben.
Die Neuruppiner Staatsanwaltschaft bestätigte am Freitag Medienberichte, wonach gegen den 66-Jährigen, der auch der Vater des mutmaßlichen Opfers ist, ermittelt werde. Der Beschuldigte hatte sich demnach vor Jahren bereits an seiner Stieftochter vergangen. Daraus sei schließlich die Enkelin hervorgegangen. Die heute 21-Jährige stellte laut Oberstaatsanwalt Jürgen Schiermeyer im August 2007 Strafanzeige gegen ihren Großvater. Danach sei der Mann vorläufig festgenommen worden, mittlerweile aber wieder auf freiem Fuß.
Der Beschuldigte habe abgestritten, seine Enkelin missbraucht zu haben. Die sexuellen Kontakte zu seiner Stieftochter habe der heute 66-Jährige dagegen eingeräumt, sagte Schiermeyer. Für diese Taten könne er aber nicht mehr belangt werden, weil sie verjährt seien.
Die Ermittlungen im Missbrauchsfall der Enkelin sollen Schiermeyer zufolge im Juni dieses Jahres abgeschlossen werden. Der Oberstaatsanwalt sagte, er gehe davon aus, dass das Jugendamt über den mutmaßlichen Missbrauch der Enkelin später erfahren habe.
Eine Anzeige habe es seinerzeit nicht gegeben. Dazu sei die Behörde rechtlich auch nicht verpflichtet gewesen, weil sie erst nach dem Missbrauch über die Tat informiert wurde. Zuletzt habe sich der Großvater an seiner Enkelin 1997 vergangen. Ein Jahr später sei das Mädchen dann in psychotherapeutische Behandlung in eine Neuruppiner Klinik gekommen. Der Missbrauch soll sich zuvor im „häuslichen Umfeld“ ereignet haben, sagte Schiermeyer. dpa
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