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Brandenburg: Mord auf Recyclinghof aufgeklärt?

Berlin - Der Mord an der 26-jährigen Berliner Alba-Angestellten Nicole Jesse ist offenbar aufgeklärt. Die Obduktion der Leiche brachte die Ermittler vermutlich auf die Spur des Mörders.

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Berlin - Der Mord an der 26-jährigen Berliner Alba-Angestellten Nicole Jesse ist offenbar aufgeklärt. Die Obduktion der Leiche brachte die Ermittler vermutlich auf die Spur des Mörders. Am späten Dienstagnachmittag verhörte die Berliner Mordkommission nach Informationen dieser Zeitung einen Alba-Mitarbeiter, der als möglicher Tatverdächtiger gelten könnte. Am Abend wurde laut Polizei ein Mann festgenommen. Genauere Angaben zur Person, zu den Ergebnissen der Obduktion und dem Tathergang wollte die Polizei vorerst nicht machen. „Alles, was wir sagen können, ist, dass die Getötete Opfer eines Gewaltverbrechens wurde“, sagte ein Sprecher.

„Wir sind tief erschüttert über das Unfassbare. Unsere Anteilnahme gilt der Familie“, heißt es von dem Berliner Recycling-Unternehmen. Inzwischen konnte auf dem Hof die Arbeit wieder aufnehmen werden. „Seit die Polizei die Anlage freigegeben hat, läuft wieder der normale Betrieb“, bestätigte eine Alba-Sprecherin.

Nicole Jesse wurde, wie berichtet, am Freitag von Kollegen als vermisst gemeldet, weil sie nicht zum Dienst erschien. Drei Tage durchkämmte die Polizei anschließend den gesamten Recyclinghof am Hultschiner Damm in Berlin-Mahlsdorf. Da in den Duschräumen des Betriebs Blut gefunden wurde, gingen die Ermittler von Anfang an von einem Verbrechen aus. Am Sonntag fanden die Ermittler die mit Draht umwickelte, bekleidete Leiche in einem Container.

Da der Mord auf dem Firmengelände geschah, der von einem Pförtner bewacht wird, war der Kreis der möglichen Täter übersichtlich. Nach Angaben des Unternehmens arbeiten rund 150 Angestellte auf dem Hof.

Derzeit häufen sich in Berlin die Mordfälle. Am Montag fanden Mitarbeiter eines Pflegedienstes die erstochene 75-jährige Zineta O. in Wedding. Am Dienstag nahm die Polizei einen 40-jährigen Mieter des Wohnhauses fest, der die Tat eingestand. Vergangene Woche wurde ein 25-jähriger Mann aus Lettland in seiner Spandauer Wohnung erstochen. Hier nahm die Polizei noch am Tatort eine 29-jährige Frau als dringend tatverdächtig fest. Auch beim letzten Mord des vergangenen Jahres ist der mutmaßliche Täter bereits gefasst. Zwei Tage vor Weihnachten wurde der Rentner Gerhard K. in Steglitz erschlagen. Nach nur vier Tagen konnten die Ermittler einen verdächtigen 29-Jährigen festnehmen.

Grundsätzlich werden in Berlin fast alle Mordfälle schnell gelöst. Im Jahr 2008 konnte die Mordkommission 42 von 44 Fällen aufklären. In den letzten zehn Jahren schwankte die Aufklärungsquote zwischen 85 und 100 Prozent. jra

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