Brandenburg: Musiker geben Laut gegen rechts
Berlin - Mehr Schutz für Flüchtlingsheime, mehr Unterstützung für Helfer und eine schärfere Verfolgung rechter Straftaten. Das sind die wichtigsten Botschaften eines Appells, den ein breites Bündnis von Initiativen und namhaften Musikbands am Freitag vorstellte.
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Berlin - Mehr Schutz für Flüchtlingsheime, mehr Unterstützung für Helfer und eine schärfere Verfolgung rechter Straftaten. Das sind die wichtigsten Botschaften eines Appells, den ein breites Bündnis von Initiativen und namhaften Musikbands am Freitag vorstellte. Zu den Initiatoren gehören „Pro Asyl“, „Kein Bock auf Nazis“ und insgesamt 20 Bands, darunter die Toten Hosen und die Beatsteaks. „Wir wollen bei unserer Arbeit eigentlich immer ein Lächeln bewahren. Das gelingt uns in diesen Tagen immer seltener“, sagte der Berliner Politaktivist „Joshi“ von „Kein Bock auf Nazis“. Die Initiative versucht, vor allem junge Leute zum Engagement gegen rechts zu gewinnen und unterhält seit Langem Kontakt zu politisch engagierten Musikern. Ihre Forderungen, die unter dem Titel „Zeit zu handeln“ stehen, haben schnell prominente Unterstützer gefunden. Der Gitarrist der Toten Hosen, Michael Breitkopf, erklärte die Motivation der bekanntesten Punkrocker Deutschlands: „Wir können unsere Anliegen hauptsächlich über Musik artikulieren, aber das reicht nicht.“ In manchen Orten habe der Staat sein Gewaltmonopol aufgegeben und stelle lediglich noch Infrastruktur zur Verfügung, kritisierte „Breiti“. Neben den Toten Hosen wird der Aufruf auch von den Ärzten, den Beatsteaks, Fettes Brot, Jan Delay und Marteria unterstützt. Nichts zu tun hat der Appell dagegen mit dem von Udo Lindenberg angekündigten, großen Solidaritätskonzert am 4. Oktober. Unter dem Motto „Refugees Welcome“ sollen vor dem Reichstagsgebäude große deutsche Künstler spielen – die Behörden wissen aber noch von nichts. N. Hulverscheidt
N. Hulverscheidt
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