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POSITIONEN: Mut zu Familie und Kindern

Die Wertschätzung von Familie braucht breitere Anerkennung Von Sven Petke

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Die CDU diskutiert in Brandenburg ein neues Grundsatzprogramm. Am kommenden Wochenende soll der Entwurf auf einem Programmparteitag verabschiedet werden.

Der Programmentwurf definiert die CDU als „Volkspartei der Mitte“. Neben dem christlichen Menschenbild bekennt sich die CDU ausdrücklich zu den zentralen Grundwerten „Freiheit, Solidarität und Gerechtigkeit“. Besonderes Augenmerk richten wir auf Ehe und Familie als Fundament der Gesellschaft. Wir schreiben niemanden vor, wie er zu leben hat.

Die Union macht den Menschen Mut zu Familie und Kindern. Für uns ist es wichtig, den Rahmen zu verbessern, damit Kinder vom Lebensanfang an ihre Potenziale entwickeln und vorhandene Stärken ausbauen können. Als Vater von drei Kindern bin ich in der glücklichen Lage, jeden Tag erleben zu können, wie einzigartig und schnell sich unsere Kinder entwickeln.

Kindern brauchen gute Startchancen unabhängig von ihrer sozialen Herkunft. Das ist Chancengerechtigkeit. Kinder müssen auf der Werteskala unserer Gesellschaft ganz nach oben rücken. Sie sind die Zukunft, sie sind unsere Hoffnung.

Das Verständnis der CDU von der Aufgabenteilung zwischen Familie und Staat bei der Kindererziehung sieht die Aufgabe des Staates nicht vorrangig darin, zu intervenieren, sondern die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass Eltern ihren Aufgaben erfolgreich nachkommen können. Mut zur Erziehung bedeutet heute vor allem, sich für Kinder zu entscheiden, mit ihnen zu leben, das eigene Glück in ihnen zu sehen, sie großzuziehen, zu fördern und zu bilden. Die große Mehrheit der Eltern kümmert sich liebevoll um ihre Kinder, ist aufmerksam und engagiert in deren Erziehung.

Doch der gesellschaftliche Wandel bringt teilweise schwierige Veränderungen in der Lebens- und Arbeitswelt und führt zu einem Wandel der Beziehungen in den Familien und zwischen den Generationen.

Verändert haben sich auch das Rollenverständnis von Frauen und Männern, die Erziehungskonzepte von Eltern und die Ausprägung der Eltern-Kind-Beziehung. In der Familie werden die grundlegenden Werte des Zusammenlebens vermittelt und gelebt. Dort werden Kinder um ihrer selbst willen geliebt und lernen das Leben in der Gemeinschaft. In der Familie wird Solidarität gelebt, Gerechtigkeit eingeübt und Freiheit in Verantwortung ganz praktisch vorgelebt. Die Familie ist unersetzlich. Keine andere Institution kann diese Aufgabe besser erfüllen. Zugleich dürfen wir nicht die Augen vor der Tatsache verschließen, dass es eine steigende Zahl von Eltern gibt, die verunsichert oder mit der Erziehung ihrer Kinder überfordert sind, was auch zu Verwahrlosung führt.

Um Risiken erkennen, Hilfen frühzeitig anbieten sowie benachteiligte und vernachlässigte Kinder besser schützen zu können, müssen besonders Kinder aus Risikofamilien von einem stabilen Netz der Hilfe umgeben werden.

Kinder, die in solchen Familien aufwachsen, entwickeln sich überdurchschnittlich häufig selbst zu Problemkindern und Erwachsenen mit Problemen. Erziehung beginnt im Elternhaus. Doch Erziehung geht über den unmittelbaren familiären Raum hinaus. Der Staat trägt Verantwortung für Kinderbetreuung und Schule. Eltern erwarten zu Recht, dass dort Bildung und Erziehung stattfinden und auch gelingen. Deshalb ist uns der Ausbau des letzten Kita-Jahres zu einem Vorschuljahr wichtig. Auch ist es notwendig, dass der Kita-Besuch beitragsfrei wird.

Die öffentliche Wertschätzung von Familien mit Kindern sowie die damit verbundene große ehrenamtliche Tätigkeit braucht eine viel breitere gesellschaftliche Anerkennung als bislang.

Der Autor ist stellvertretender

Landesvorsitzender der brandenburgischen CDU und Vorsitzender der

Programmkommission für das neue Grundsatzprogramm der Landespartei

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