Brandenburg: Mutmaßlicher Bombenleger vor Gericht Sprengstoffexplosionen in Hennigsdorf

Oranienburg/Hennigsdorf - Nach einer Serie von Sprengstoffexplosionen in Hennigsdorf (Oberhavel) steht vom heutigen Donnerstag an ein 24-Jähriger in Oranienburg vor Gericht.

Die Staatsanwaltschaft wirft ihm das Zünden von Spreng- und Brandvorrichtungen vor. In der Zeit vom 27. Januar bis zum 2. Februar 2012 soll er mit selbst gebastelten Rohrbomben einen Sachschaden von etwa 21 600 Euro verursacht haben. Der Mann aus Hennigsdorf wurde Ende Februar gefasst und befindet sich seitdem in Untersuchungshaft.

Für den Prozess sind nach Angaben eines Sprechers des Amtsgerichts Oranienburg bislang zwei Tage eingeplant.

Laut Ermittlungsbehörden hat der Angeklagte die Taten gestanden. Fingerabdrücke und genetische Spuren an verschiedenen Tatorten haben die Fahnder zu ihm geführt. Bei einer Hausdurchsuchung seien bei dem Mann Rohre und andere Gegenstände gefunden worden, die zum Bombenbau verwendet worden sind, hieß es nach der Verhaftung im Februar.

Politische Motive schlossen die Ermittler damals zunächst aus. Nach ihren Angaben gab der Umschüler an, gerne mit Sprengstoff zu experimentieren. Ein gefährliches Hobby: Die Rohrbomben hätten laut Experten zu schwersten Verletzungen führen können. Tatsächlich wurde jedoch niemand verletzt.

Das Schöffengericht in Oranienburg hat bislang 15 Zeugen geladen. Sechs von ihnen will Richterin Christine Weiß am ersten Tag hören, die restlichen beim Fortsetzungstermin am 28. Juni. Ob dann auch bereits ein Urteil verkündet werden kann, ist noch unklar. Das Schöffengericht kann maximal eine Strafe von vier Jahren Haft aussprechen. dpa