Brandenburg: Mütter-Kuren: Krankenkassen in der Kritik Bundespräsidenten-Gattin bei der AWO in Potsdam
Potsdam - Die Geschäftsführerin des Müttergenesungswerkes (MGW), Anne Schilling, ist gestern mit den Krankenkassen hart ins Gericht gegangen, da diese Kuren für Mütter allzu häufig ablehnten: „Wir stellen fest, dass die Anträge rigider gehandhabt werden“, sagte sie in Potsdam. Im Land Brandenburg würden die Kassen bei den Mutter-Kind-Kuren stark sparen.
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Potsdam - Die Geschäftsführerin des Müttergenesungswerkes (MGW), Anne Schilling, ist gestern mit den Krankenkassen hart ins Gericht gegangen, da diese Kuren für Mütter allzu häufig ablehnten: „Wir stellen fest, dass die Anträge rigider gehandhabt werden“, sagte sie in Potsdam. Im Land Brandenburg würden die Kassen bei den Mutter-Kind-Kuren stark sparen. So liege die bundesweite Ablehnungsquote bei Anträgen von Müttern bei 38 Prozent, im Land Brandenburg jedoch bei 43 Prozent. Zwei-Drittel der Ablehnungen würden Einsprüche der Mütter nach sich ziehen. Diese seien bundesweit in 45 Prozent der Fälle erfolgreich, in Brandenburg jedoch nur bei 27 Prozent. „Das sind die neuesten Zahlen“, so die MGW-Geschäftsführerin. Die Kur-Kosten für Mütter machten nur 0,2 Prozent der Gesamtausgaben der gesetzlichen Krankenkassen aus, „trotzdem wird gespart“, so Schilling weiter. Anlass der Kritik war der gestrige Potsdam-Besuch von Eva Luise Köhler, der Frau des Bundespräsidenten Horst Köhler, die Schirmherrin des Deutschen Müttergenesungswerkes ist. Sie besuchte die MGW-Beratungs und Vermittlungsstelle für Mütter- und Mutter-Kind-Kuren der Arbeiterwohlfahrt (AWO) in der Berliner Straße. Die Präsidenten-Gattin lobte den „ganzheitlichen Ansatz“ der vom Müttergenesungswerk vermittelten Kuren. Es gehe nicht nur darum, einen schmerzenden Rücken zu therapieren, sondern auch Lebensberatung für die Zeit nach der Kur zu leisten. Den Müttern werde „neuer Mut zum Leben“ vermittelt. Hinsichtlich der von Schilling ausgesprochenen Kritik am Verhalten der Krankenkassen sagte sie, die Situation für die Mütter sollte unter Berücksichtigung alle Beteiligten verbessert werden. gb
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