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Das Gelände der Tesla Gigafactory Berlin-Brandenburg vom US-Elektroautobauer Tesla

© dpa/Patrick Pleul

Nach Berichten über hohe Arbeitsbelastung: Brandenburgs Wirtschaftsminister nimmt Tesla in die Pflicht

Auch für den US-Elektroautobauer seien attraktive Arbeitsbedingungen für den Erfolg maßgeblich, so Jörg Steinbach (SPD). Gewerkschaft fordert Verbesserungen.

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Nach Berichten über eine hohe Arbeitsbelastung bei Tesla in Grünheide hat Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach bei der Gewinnung von Fachkräften gute Bedingungen auch beim US-Elektroautobauer angemahnt. „Angesichts der Engpässe bei Fach- und Arbeitskräften in Brandenburg wird es im Wettbewerb um Personal nur den Unternehmen langfristig gelingen, in ausreichendem Umfang Fach- und Arbeitskräfte zu gewinnen und zu halten, die attraktive Arbeitsbedingungen im Sinne guter Arbeit bieten“, erklärte der SPD-Politiker am Montag auf Anfrage. Die gelte für alle Unternehmen, aber angesichts des benötigten Personalzuwachses besonders für Tesla. Zunächst hatte das „Handelsblatt“ berichtet.

Tesla produziert seit März 2022 in Grünheide bei Berlin Elektroautos. Dort gibt es derzeit mindestens 8500 Mitarbeiter. In der ersten Ausbauphase sollen es 12 000 Beschäftigte sein.

Steinbach wies darauf hin, dass sich Beschäftigte bei Konflikten an den Betriebsrat und Gewerkschaftsmitglieder an die IG Metall wenden könnten. Die Gewerkschaft zeigt sich über die Arbeitsbedingungen besorgt. Beschäftigte hätten von belastenden Schichtsystemen, häufiger Mehrarbeit an Wochenenden, einer sehr hohen Arbeitsbelastung insgesamt und zu wenig Personal berichtet, sagte Bezirksleiterin Irene Schulz am Donnerstag. Auf Nachfragen hat das Unternehmen nicht reagiert.

Tesla sei der einzige Autohersteller in Deutschland ohne einen Tarifvertrag, sagte die Chefin des SPD-Arbeitnehmerflügels, Cansel Kiziltepe, dem „Handelsblatt“. „Wozu das führt, sehen wir jetzt: Überbelastung, Unsicherheit und Bespitzelung durch die Chefetage.“ Die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesbauministerium verwies auf die Bedeutung einer „konstruktiven“ Sozialpartnerschaft in Deutschland: „Wer das nicht realisiert, ist mit seinem Investment in Deutschland vielleicht am falschen Ort.“ (dpa/AFP)

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