
© Brandt/dpa
Brandenburg: Nationalteam will in Berlin feiern
Bei WM-Sieg in Brasilien gibt’s Verlängerung auf Fanmeile – dann reisen Dienstag Löws Jungs an
Stand:
Berlin - Die deutsche Nationalmannschaft will im Fall eines WM-Finalsieges am Brandenburger Tor feiern. „Die Fanmeile wäre ein idealer Ort, um sich bei den Fans in ganz Deutschland für die sensationelle Unterstützung zu bedanken“, sagte der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), Wolfgang Niersbach. Im Rennen um eine Siegesfeier war auch Frankfurt am Main, dort hat der DFB seinen Sitz. „Diesmal haben wir uns dafür entschieden, gemeinsam mit den Fans nur im Fall des Titelgewinns zu feiern. Und wir alle sind fest entschlossen, dieses Szenario wahr werden zu lassen“, sagte Nationalelf-Manager Oliver Bierhoff. Die Spieler werden am Dienstagmorgen zurückerwartet. Die Fanmeile schließt regulär nach dem Finalspiel am Sonntag. Falls die deutsche Mannschaft aber siegt, haben sich Behörden und Veranstalter auf eine Verlängerung verständigt. „Unsere Partner ziehen mit“, erklärte Veranstalter Willy Kausch. Er sieht keine organisatorischen Probleme. „Wir haben eine Genehmigung, die Fanmeile bis Dienstag zu verlängern.“ Auch Senatssprecher Richard Meng ist optimistisch: „Ganz Berlin würde sich freuen.“
Veranstalter Kausch erwartet die Jungs im Fall der Fälle am Dienstag zwischen 12 und 14 Uhr und hat bereits mit seinen Partnern Vorbereitungen beraten. Zwar wurde die Meile schon zum Halbfinale um 500 Meter verlängert, aber da kamen wegen des Regens nur etwa 150 000 Fans. Am Sonntag und Dienstag könnten es viel, viel mehr werden, zumal da bislang endlich mal kein Regen angesagt ist.
Kausch hat noch gut den Empfang für die Nationalelf bei der Weltmeisterschaft 2006 im eigenen Land in Erinnerung. Der war damals der letzte Akt des Sommermärchens mit Gänsehautfeeling, unglaublicher Begeisterung, aber auch Tränen. Schließlich war der Gastgeber „nur“ Dritter geworden und Trainer Klinsmann verabschiedete sich kurz darauf.
Zum Spiel gegen Argentinien am Sonntag, Beginn: 21 Uhr, stellen die beteiligten Behörden schon mal zusätzliches Personal bereit. Im Lagezentrum vor Ort wird entschieden, wann die Fanmeile aus Sicherheitsgründen wegen Überfüllung geschlossen wird. Anja Marx vom Veranstalter rät den Fans, möglichst schon am Nachmittag zu kommen. Abends könnte es zu spät sein. Am Sonntag soll es sonnig und warm werden. Deshalb rechnen die Sanitäter vom DRK mit weit mehr Hilfseinsätzen als beim verregneten Halbfinalspiel gegen Brasilien. 120 Helfer seien da, „zusätzliche Kräfte in Reserve“, sagte DRK-Sprecher Rüdiger Kunz. Vier Behandlungszelte sind über die Strecke verteilt aufgebaut. Dazwischen laufen 16 Helfer-Teams Streife. Beim Brasilien-Spiel gab es 86 kleinere Hilfseinsätze und fünf Notfälle. Letzteres betraf vor allem Menschen mit akuten Kreislaufproblemen oder Kontrollverlust nach zu viel Alkohol.
Vor allem junge Frauen würden auf die Fanmeile gehen, ohne vorher etwas zu trinken, weil sie sich vor öffentlichen Toiletten fürchteten, erzählt Kunz. Dann besteht die Gefahr, das sie dehydrieren und zusammenbrechen. Häufiger registriert würden auch Fußverletzungen, wenn Fans in Badelatschen oder Sandalen auf die Meile gehen. Wichtig seien auch Kopfbedeckung und Sonnencreme. Das Publikum habe ein Lob verdient, findet Kunz. „Die Besucher sind im Vergleich zu 2006 und 2010 überraschend diszipliniert.“
Die BVG werde ihre Betriebszeiten auf mehreren Linien verlängern, sagte Sprecher Markus Falkner. Ein Bahnsprecher verwies darauf, dass die S-Bahn schon bei den bisherigen Spielen mehr Züge eingesetzt habe. Gefahren werde auch am Sonntag bis 1.30 Uhr. loy/kt
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: