zum Hauptinhalt

Brandenburg: Natur ist Trumpf

Die meisten Touristen kommen wegen der Landschaft und der Schutzgebiete nach Brandenburg

Stand:

Potsdam - Naturschutzgebiete spielen eine immer wichtigere Rolle für den Tourismus in Brandenburg. Nach Informationen des Potsdamer Umweltministeriums gibt es heute mehr als doppelt so viele Naturschutzgebiete im Land als noch 1992. Die Fläche ist um das Vierfache auf nun 229 447 Hektar gewachsen. Flora-FaunaHabitate sowie Vogelschutzgebiete umfassen rund 27 Prozent der Landesfläche.

„Der Nationalpark Unteres Odertal, drei Biosphärenreservate und elf Naturparks sind ein Markenzeichen Brandenburgs und touristische Highlights“, sagte Ministeriumssprecherin Alrun Kaune-Nüßlein. Allein im Spreewald seien fast neun Prozent der Urlauber Biosphärenreservatstouristen im engeren Sinne. „Das Biosphärenreservat spielt eine große Rolle bei der Urlaubsentscheidung.“ In den Jahren 2007 bis 2013 stellte das Land fast 16 Millionen Euro für Naturschutz zur Verfügung.

Nach Informationen der Tourismus Marketing Brandenburg (TMB) gaben in einer Umfrage 76 Prozent der Befragten an, dass naturbezogene Aktivitäten für sie der Hauptanlass ihrer Reise nach Brandenburg gewesen seien. Danach befragt, welche Aktivitäten auf der Reise die wichtigste Rolle gespielt haben, antworten 56 Prozent mit dem Aufenthalt in der Natur. „Die reizvolle Naturlandschaft ist unser Trumpf, darum besuchen zahlreiche Menschen die Mark“, sagte ein Sprecher des brandenburgischen Wirtschaftsministeriums.

Einer der elf Brandenburger Naturparks ist der Naturpark Nuthe-Nieplitz. Gut 20 Kilometer südlich von Berlin gelegen, lockt er besonders Hauptstädter zu einem Wochenendtrip. „Unser Schwerpunkt ist die Vogelwelt“, sagt NaturparkLeiterin Kordula Isermann. Im Frühjahr und Herbst rasteten hier Zehntausende Gänse und Kraniche. Besonders Radtouristen kämen vermehrt in die Region. Drei Verwaltungsmitarbeiter, ein engagierter Landschaftsförderverein sowie vier Naturwächter, sogenannte Scouts, kümmern sich Isermann zufolge um den Erhalt des Naturparks. Trotz seiner touristischen Bedeutung nehmen einige Anwohner und Besucher es mit dem Naturschutz nicht ganz so genau. „Ab und an verlassen Reiter oder Wanderer die ausgezeichneten Pfade“, so Isermann. Die Scouts achteten darauf, dass das die Ausnahme bleibt.

Auch mit Anwohnern habe es in der Vergangenheit Unstimmigkeiten gegeben, da Naturschutz mit gewissen Regeln verbunden sei, so die Naturparkleiterin. „Unsere Aufgabe ist es, den Leuten dies zu vermitteln.“ Von ähnlichen Erfahrungen berichtet der Leiter des Biosphärenreservats Flusslandschaft Elbe-Brandenburg, Sven Rannow.

„Es gibt immer wieder Punkte, wo Naturschützer und Anwohner unterschiedlicher Meinung sind.“ Baurechtliche Beschränkungen ließen in einigen naturparknahen Gegenden keine Wohnbebauung zu. Doch in diesem Teil der Westprignitz leben nach Information des Reservatsleiters lediglich 40 Einwohner pro Quadratkilometer. „Das entspricht den niedrigsten Siedlungsdichten in Deutschland überhaupt“, so Rannow.

Insgesamt erstreckt sich das 533 Quadratkilometer große Biosphärenreservat über 70 Elbkilometer entlang der Länder Sachsen-Anhalt, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Brandenburg, so Rannow. Seit März 1998 sei es als das länderübergreifende Unesco-Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe bekannt. dpa

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })