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Brandenburg: Naturschützer für Verzicht auf Gentechnik

Potsdam - Mit einem überdimensionalen Maiskolben von mehreren Metern Länge haben Umweltschützer am Donnerstag am Potsdamer Landtag gegen den Einsatz von Gentechnik in der brandenburgischen Landwirtschaft protestiert. Anlass war eine Anhörung des Landwirtschaftsausschusses zum Thema Agro-Gentechnik.

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Potsdam - Mit einem überdimensionalen Maiskolben von mehreren Metern Länge haben Umweltschützer am Donnerstag am Potsdamer Landtag gegen den Einsatz von Gentechnik in der brandenburgischen Landwirtschaft protestiert. Anlass war eine Anhörung des Landwirtschaftsausschusses zum Thema Agro-Gentechnik. Wolfgang Deuster vom Landesvorstand des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) forderte die Landesregierung auf, mehr gentechnikfreie Regionen politisch und finanziell zu unterstützen. Deuster sprach von einer Hochrisikotechnologie. Die Gefahren der Gentechnik in Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion seien unkalkulierbar. Es komme darauf an, dass das Tierfutter in Brandenburg produziert werde. Importfutter aus Regenwaldgebieten sei zu 90 Prozent mit gentechnisch produzierter Soja durchmischt.

Die landwirtschaftspolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion, Sabine Niels, verwies auf den Antrag ihrer Fraktion zum Schutz vor Gentechnik. Darin werde die Landesregierung aufgefordert, auf ihren eigenen Flächen ein Verbot von Gentechnik auszusprechen. Gelöst werden muss laut Niels auch das Problem, dass Fleisch- und Milcherzeugnisse sowie Eier von Tieren, die gentechnisch geprägtes Futter erhalten, bislang nicht gekennzeichnet werden. Die Kunden seien darüber nicht informiert und könnten daher auch nicht „mit den Füßen abstimmen“.

Die Aktivisten forderten, die Region Berlin-Brandenburg solle eine Region ohne Gentechnik in der Landwirtschaft werden und langfristig bleiben. Die Zukunft der Landwirtschaft liege in der Qualität und Vielfalt ihrer Produkte.

Nach der Anhörung verwies Niels auf Aussagen von Experten, wonach die oft beschworene mögliche Koexistenz zwischen der gentechnikfreien Landwirtschaft und der Agro-Gentechnik eine Illusion sei. Unkontrollierte Auskreuzungen oder Saatgutverunreinigungen könnten nicht zu vertretbaren Kosten ausgeschlossen werden und gefährdeten so die wirtschaftliche Grundlage von konventioneller Landwirtschaft, Ökolandbau und Imkerei. dapd

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