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Brandenburg: Nazi-Druide: Waffen im Erddepot

Potsdam - Nach der Festnahme des Rechtsextremisten Burkhard B. im brandenburgischen Rietz-Neuendorf (Oder- Spree) im Zuge einer bundesweiten Razzia und Anti-Terror-Ermittlungen der Bundesanwaltschaft werden nun neue Details bekannt.

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Potsdam - Nach der Festnahme des Rechtsextremisten Burkhard B. im brandenburgischen Rietz-Neuendorf (Oder- Spree) im Zuge einer bundesweiten Razzia und Anti-Terror-Ermittlungen der Bundesanwaltschaft werden nun neue Details bekannt. Nachdem das Spezialeinsatzkommando das Gehöft, auf das der 66-Jährige B. erst kurz zuvor mit seiner Freundin gezogen war, am Mittwochmorgen gestürmt hatte, fanden die Beamten laut einem Bericht des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ in einem Erdlager ein Waffendepot. B. hatte dort 1200 Schuss Munition, selbst gebaute Schussgeräte, darunter zwei modifizierte Maulwurfsfallen mit Bolzenschussvorrichtung, versteckt. Dabei waren eine Reichskriegsflagge und ein Ausweis eines angeblichen Kaiserreichs Preußen. B. sitzt wie zwei weitere Mitglieder der Terrorgruppe in Untersuchungshaft. Er lebte mit der Lebensgefährtin von August bis Ende 2016 noch in einem Wohnwagen auf einem Campingplatz bei Querfurt (Sachsen-Anhalt).

Die Bundesanwaltschaft wirft ihm und fünf mutmaßlichen Komplizen die Gründung einer rechtsterroristischen Vereinigung vor. Die Mitglieder der Gruppe, die vorwiegend über soziale Netzwerke in Kontakt standen, sollen Anschläge auf Juden, Asylbewerber und Polizisten geplant haben. Eine siebte Verdächtige soll ihnen geholfen haben. Drei Verdächtige in Untersuchungshaft.

Burkhard B. bezeichnet sich selbst als „keltischen Druiden“, er trat auch als „Burgos von Buchonia“ auf, trieb sich auf Mittelaltermärkten mit dem Verkauf von Heilmitteln herum und hielt keltische Zeremonien ab. In Internet hetzte er gegen Juden, den Staat und Muslime. Im russischen Facebook-Pendant rief er zur Kulturrevolution auf, deren Opfer Politik, Justiz, Presse und die Wirtschaft werden sollten, „alle, die gegen unser Volk arbeiten“. Die Sicherheitsbehörden stuften ihn als Reichsbürger ein, die die Existenz der Bundesrepublik bestreiten. Bei den anderen Mitstreiten von B. in Heidelberg fand die Polizei Pistolen, Munition, zwei Kilogramm Schwarzpulver, Schießkugelschreiber, Schussfallen, einsatzbereite Molotowcocktails, einen Brandsatz aus Grillanzündern und Sprengstoff. Nach Ansicht der Ermittler sollte das alles „zur Umsetzung der Ziele der Vereinigung“ gebraucht werden. Ein in Berlin festgenommenes Mitglied der Terrorgruppe hatte im Internet mit B. über Widerstand und Todesschwadronen fabuliert, um „der zionistischen Bestie“ beizukommen. axf

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