Brandenburg: Neonazi nach Angriff vor Gericht
Vorwurf: 25-Jähriger verletzte Journalistin
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Zossen - Mehr als vier Jahre nach dem Angriff auf die Journalistin Andrea Röpke muss sich seit Donnerstag ein weiterer Neonazi vor Gericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 25-Jährigen gefährliche Körperverletzung vor, teilte das Amtsgericht Zossen mit. Der Mann soll im November 2006 in Blankenfelde (Teltow-Fläming) mit dem früheren Bundesgeschäftsführer der „Heimattreuen Deutschen Jugend“ (HDJ) verabredet haben, die Frau verletzen zu wollen. Er selbst soll sie nicht geschlagen, jedoch verhindert haben, dass ihr ein weiterer Journalist zur Hilfe kommt. Zunächst sind zwei Verhandlungstage geplant, das Urteil wird am 31. Mai erwartet.
Der frühere Neonazi-Funktionär war im Juni 2010 vom Landgericht Potsdam wegen gefährlicher Körperverletzung und Sachbeschädigung zu einer Geldstrafe von 3000 Euro verurteilt worden. Demnach hat er die Journalistin, die mehrfach für ihre Berichte über Rechtsradikalismus ausgezeichnet wurde, am Rande einer Versammlung attackiert. Anlass waren ihre Recherchen. Der Dachdecker verfolgte die Journalistin gemeinsam mit zwei anderen Männern und griff sie an. Einer dieser Männer war laut Anklage der 25-Jährige, der nun vor Gericht steht. Die HDJ wurde 2009 durch den damaligen Innenminister Wolfgang Schäuble (CDU) verboten. dpa
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