zum Hauptinhalt

Brandenburg: Netz der Ganztagsschulen wird weiter ausgebaut Bund unterstützt Brandenburg bis 2007 mit rund 130 Millionen Euro

-

Stand:

Potsdam (dpa/PNN). Brandenburgs Bildungsminister Steffen Reiche (SPD) will das Netzt der Ganztagsschulen deutlich ausbauen. Bereits heute liege Brandenburg mit 85 Ganztagsschulen im bundesweiten Vergleich an der Spitze, sagte Reiche gestern in Potsdam. 18,2 Prozent der Schüler der Sekundarstufe I mit den Klassen sieben bis zehn nehmen inzwischen Ganztagsangebote wahr. In den kommenden Jahren sei fast eine Verdopplung zu erwarten. Dann werde etwa ein Drittel der Schüler Ganztagsschulen besuchen. Der Minister rechnet damit, dass angesichts des Schülerschwundes 2008 von den gegenwärtig noch 390 Schulen in der Sekundarstufe I nur noch 240 Bestand haben. Die Hälfte davon werde über Ganztagsangebote verfügen, sagte Reiche. Damit könnten die Schulen ihre Attraktivität deutlich erhöhen. Allerdings könnten sich Schulen, denen die Schüler fehlten, nicht mit Ganztagsangeboten vor der endgültigen Schließung retten. Für den Aufbau von Ganztagsschulen unterstützt der Bund die Länder mit einem Förderprogramm. Brandenburg erhalte bis 2007 rund 130 Millionen Euro. Mit der Finanzhilfe soll der Neu- oder Umbau und die Ausstattung von Ganztagsschulen unterstützt werden. Das Land muss für die zusätzlichen Personalkosten aufkommen. Nach der Prüfung der im Ministerium eingehenden Konzepte könnten die ersten Gelder bereits im Dezember ausgezahlt werden, versicherte Reiche. Ohne solides Konzept werde jedoch kein einziger Euro ausgezahlt. Die Siegerländer im PISA-Leistungsvergleich verfügten alle über ein ausgeprägtes System von Ganztagsschulen, wurde erläutert. Dazu gehörten Finnland, Schweden oder Großbritannien. Nirgendwo sei so zeitig Schulschluss wie in Deutschland. Deshalb müsse auch in Brandenburg die Schule künftig stärker zum Lern- und Lebensort bis zum Nachmittag für die Kinder werden. Es gehe dabei um den Dreiklang von Bildung, Erziehung und Betreuung. Die Ganztagsschule erhöhe die Sprach- und Lesekompetenz der Kinder und baue vorhandene Bildungsbarrieren ab. Durch die stärkere Einbindung von außerschulischen Partnern beispielsweise für die Gestaltung von Arbeitsgemeinschaften könnten die individuellen Begabungen von Schülern deutlich besser als bisher gefördert werden. Außerdem werde bei den Eltern die Vereinbarkeit von Beruf und Familie gestärkt, so Reiche.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })