Brandenburg: Neue Hoffnung für SVZ
Sachsen und Brandenburg geben Kredit Geschäftsbetrieb wird wieder aufgenommen
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Sachsen und Brandenburg geben Kredit Geschäftsbetrieb wird wieder aufgenommen Von Sandra Schipp Potsdam/Dresden. Für das insolvente Sekundärrohstoffverwertungszentrum Schwarze Pumpe (SVZ) in Spreetal gibt es neue Hoffnung. Der vorläufige Insolvenzverwalter Rüdiger Wienberg aus Dresden gab am Freitag grünes Licht für die Wiederaufnahme des Geschäftsbetriebs. Zuvor hatten Sachsen und Brandenburg dem Unternehmen einen Massekredit zugesichert. Damit solle die Zeit bis zum Einstieg eines neuen Investors überbrückt werden, sagte ein Regierungssprecher in Potsdam. Die Mittel würden zu zwei Dritteln vom Freistaat Sachsen und zu einem Drittel von Brandenburg aufgebracht. Damit werde es dem vorläufigen Insolvenzverwalter ermöglicht, den Betrieb der SVZ GmbH bis zur Übernahme durch einen neuen Eigner aufrecht zu erhalten. Wienberg betonte, die Suche nach Investoren sei bereits angelaufen. Das Unternehmen solle weltweit ausgeschrieben werden, um einen breiten Interessentenkreis anzusprechen. Er sei überzeugt, im In- oder Ausland einen Käufer für den Betrieb mit „zukunftsweisender Technologie“ zu finden. In der Abfallwirtschaft habe es in jüngerer Vergangenheit zahlreiche nationale und internationale Transaktionen gegeben. Dies sei eine „Indikation für eine mögliche, erfolgreiche Übertragung“. Die Wirtschaftsministerien Sachsens und Brandenburgs sowie die Ministerpräsidenten Georg Milbradt (CDU) und Matthias Platzeck (SPD) hatten sich in den vergangenen Tagen um die Rettung des Standortes bemüht. „Durch die in Verhandlungen mit Sachsen erreichte Lösung wird gesichert, dass eine ostdeutsche Hochtechnologieanlage zur Abfallbeseitigung eine zweite Chance bekommt,“ sagte Platzeck. Das umweltpolitisch sinnvolle Verbundsystem müsse eine Zukunft haben, zumal ab 1. Juni 2005 durch veränderte gesetzliche Rahmenbedingungen gerade solche Anlagen verstärkt gebraucht werden. Wienberg betonte, die Verhandlungen hätten unter einem großen Zeitdruck gestanden und seien für alle Beteiligten nicht einfach gewesen. Nur durch das „ausgesprochen konstruktive“ Miteinander der Ministerien und Ministerpräsidenten beider Länder sei eine Lösung in der gebotenen Kürze der Zeit überhaupt möglich gewesen. Das Unternehmen hatte am 26. April beim Amtsgericht Cottbus Insolvenz angemeldet. Dadurch waren 340 direkte und rund 650 indirekte Arbeitsplätze bei Zuliefern und Kooperationspartner in Gefahr geraten. In Schwarze Pumpe wird aus Abfall Synthesegas und daraus hauptsächlich Methanol und Strom erzeugt. Seit Mitte April lief der Betrieb auf Sparflamme, weil Strom, Wasser und Gas nicht mehr bezahlt werden konnten.
Sandra Schipp
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