Brandenburg: Neuer Anlauf für Cargolifter
Ex-Vorstandschef Carl von Gablenz gründet neue Gesellschaft / Zusammenarbeit mit früherer Konkurrenz
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Ex-Vorstandschef Carl von Gablenz gründet neue Gesellschaft / Zusammenarbeit mit früherer Konkurrenz Berlin - Drei Jahre nach der Pleite des Luftschiffbauers Cargolifter gibt es einen neuen Anlauf für das Projekt. Eine Gruppe um den ehemaligen Cargolifter-Vorstandschef Carl von Gablenz hat in Berlin eine neue Gesellschaft namens CL Cargolifter gegründet. Ziel sei zunächst nur, die Idee von Fracht-Luftschiffen neu zu beleben und den Markt zu sondieren, sagte Gablenz am Donnerstagabend in Berlin. „Die Idee hat den wirtschaftlichen Absturz überlebt.“ Für das neue Projekt gäbe es bereits Interessenten aus In- und Ausland. Mit der neuen Gesellschaft knüpft Gablenz an die Cargolifter AG an, die im Juni 2002 Insolvenz anmelden musste. Damals verloren rund 74 000 Kleinaktionäre ihren Einsatz von mehr als 320 Millionen Euro. Das Land Brandenburg musste mehr als 41 Millionen Euro Fördergeld abschreiben. In der riesigen Halle in Brand, die zum Bau der Luftschiffe errichtet wurde, befindet sich inzwischen die das Freizeitbad „Tropical Island“. Die Cargolifter-Aktie, die zu ihren besten Zeiten rund 24 Euro wert war, notiert heute im Cent-Bereich. Die neue Gesellschaft mit dem vollständigen Namen CL Cargolifter GmbH & Co. Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) wurde am Donnerstag beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg ins Handelsregister (HRB 98394 B) eingetragen, wie das Gericht gestern bestätigte. Nach Angaben von Geschäftsführer Mirko Hörbach stehen hinter dem Unternehmen bislang fünf Geldgeber, die auch schon Aktionäre der alten Cargolifter AG waren. Das Startkapital beträgt 250 000 Euro. Gablenz – bei der neuen Gesellschaft Vorsitzender des Aufsichtsrats – warb für eine Partnerschaft mit dem einstigen Konkurrenten Zeppelin aus Friedrichshafen am Bodensee. „Künftig werden wir es geschickter machen und gemeinsam machen.“ Zeppelin hatte sich kürzlich aus der Insolvenzmasse der Cargolifter AG technisches Wissen gesichert. Insolvenzverwalter Rolf-Dieter Mönning wollte sich zu dem neuen Projekt nicht näher äußern. „Ich wünsche Gablenz, dass er aus seinen Fehlern gelernt hat“, sagte Mönning. Es könne noch Jahre dauern, bis das Insolvenzverfahren der Cargolifter AG abgeschlossen sei. dpa
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