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Brandenburg: Neuer Anlauf für KZ-Gedenkstätte Klinkerwerk

Oranienburg - Zum 65. Jahrestag der Befreiung des KZ Sachsenhausen im April 2010 fürchtet Oranienburgs Bürgermeister einen Eklat.

Von Sabine Beikler

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Oranienburg - Zum 65. Jahrestag der Befreiung des KZ Sachsenhausen im April 2010 fürchtet Oranienburgs Bürgermeister einen Eklat. „Der kommt, wenn wir nicht endlich den schon lange beschlossenen Geschichtspark Klinkerwerk in Angriff nehmen“, sagte Hans-Joachim Laesicke (SPD) am Montag. „Das Internationale Sachsenhausen-Komitee verlangt zu Recht einen Beweis dafür, dass wir es mit dem würdigen Gedenken an diesem Ort ernst meinen.“ Vorwürfe, dass die Stadt ihre Geschichte unter den Teppich kehren wolle, müssten entkräftet werden. Laesicke hat daher für Anfang August den Chef der Staatskanzlei, Vertreter mehrerer Ministerien und die Gedenkstättenstiftung zu einem Gespräch eingeladen. Dort sollen die „festgefahrenen Bemühungen“ für einen Geschichtspark neu belebt werden.

Seit 1996 wird darum gestritten, wie den in der einst weltgrößten Ziegelei am Oder-Havel-Kanal zwischen 1938 und 1946 ums Leben gekommenen hunderten KZ-Häftlingen gedacht werden soll. Zuletzt hatte der Präsident des internationalen Sachsenhausen-Komitees, Pierre Gouffault, der Stadt und dem Land schwere Versäumnisse vorgeworfen. Er sei bitter enttäuscht, dass sein Vertrauen auf „schändliche Weise enttäuscht wurde“.

Der Direktor der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, Professor Günter Morsch, hält das Argument fehlenden Geldes für nicht gerechtfertigt. „Wir hätten für den ersten Abschnitt des Geschichtsparks mit Wegen, Info-Tafeln und einem Aussichtspunkt rund 450 000 Euro gebraucht“, sagte Morsch. „Das sind weniger als zwei Prozent des Etats der Landesgartenschau.“ Außerdem müsse das Gelände ohnehin nach Bomben-Blindgängern abgesucht werden.

Die Gedenkstättenstiftung wies den Vorschlag von Oranienburg zurück, das Klinkerwerk in ihrer Verantwortung zum Geschichtspark zu machen. „Da muss sich die Stadt schon selbst darum kümmern“, sagte Morsch. Er werde das Projekt aber gerne „beratend“ unterstützen. C. Steyer

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