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Brandenburg: Neuer Engpass: Autobahn 12 bleibt Staustrecke Experten erwarten 2008 auch ohne Grenzkontrollen Behinderungen durch Baustellen und mehr Verkehr

Frankfurt/Oder- Einzig die Lkw-Warteschlangen vor der polnischen Grenze werden nicht mehr ganz so lang sein. Ansonsten wird es auf der Autobahn A12 wohl eng bleiben.

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Frankfurt/Oder- Einzig die Lkw-Warteschlangen vor der polnischen Grenze werden nicht mehr ganz so lang sein. Ansonsten wird es auf der Autobahn A12 wohl eng bleiben. Experten sind sich sicher: Auch wenn Polen voraussichtlich zum Jahresende dem Schengener Abkommen beitritt und damit die Passkontrollen wegfallen, wird es mit hoher Wahrscheinlichkeit weiterhin zu Staus kommen. „Der Verkehr wird weiter zunehmen“, prognostiziert der Geschäftsführer des Verbandes Spedition und Logistik Berlin/Brandenburg, Gerhard Ostwald. Hinzu käme, dass auf polnischer Seite noch der Autobahnanschluss fehle. So werden sich Lastwagen vor den Wochenenden schon mal bis Briesen zurückstauen.

Auch beim brandenburgischen Landesbetrieb Straßenwesen macht man sich wenig Illusionen und verweist darauf, dass der Lkw-Anteil an den Fahrzeugen auf der vom Berliner Ring nach Frankfurt führenden A 12 mit fast 30 Prozent so hoch ist wie auf keiner anderen Autobahn im Bundesland. Täglich donnern im Durchschnitt rund 10 000 Lastzüge über die Piste. Und deren Zahl nimmt mit jedem Jahr zu. Aus diesem Grund wird neben der A 12 vor Frankfurt /Oder derzeit kräftig gearbeitet. Bis Dezember entsteht auf dem rund 20 Kilometer langen Abschnitt von Briesen zur Oderbrücke eine elektronische Verkehrsbeeinflussungsanlage. Mit Leuchttafeln, die unterschiedliche Höchstgeschwindigkeiten oder Überholverbote anzeigen können, soll der Verkehrsfluss vor dem größten deutsch-polnischen Grenzübergang reguliert werden, kündigt Wolf-Rainer Szameitat vom Amt für Straßenwesen an.

Unterdessen zeichnet sich einige Kilometer westlich ein neuer Engpass ab, der die Stausituation auf der A 12 deutlich verschärfen dürfte. Ab 2008 soll ein sechs Kilometer langer Autobahnabschnitt zwischen Storkow und Fürstenwalde für zwölf Millionen Euro ausgebaut werden, so Brandenburgs Straßenwesen-Chef Hans-Reinhard Reuter.

Während der rund achtmonatigen Bauphase an der Fahrspur Richtung Grenze wird der Verkehr über die Gegenfahrbahn geführt, auf der je Richtung dann nur eine Spur zur Verfügung steht. Mehr Platz sei angesichts der schwierigen topographischen Situation an den Rauener Bergen nicht da.

Diese Baustelle hat für die Autobahnplaner höchste Priorität, denn wenn es auf dem zweispurigen Abschnitt zu einem Unfall kommt, geht nichts mehr. Deshalb soll eigens für die Baustelle eine mobile Stauwarnanlage aufgebaut werden. Daneben werde eine „Task Force“ von Polizei und Feuerwehr gebildet, die bei Unfällen für eine schnellstmögliche Räumung sorgen soll, sagt Reuter. Es werde aber nicht zu vermeiden sein, dass umliegende Orte stärker durch Verkehr belastet werden.

Reuter hofft, dass die Arbeiten an der Fahrbahn Richtung Grenze im Frühjahr begonnen und bis November abgeschlossen werden können. Der Auftrag stehe praktisch vor der Vergabe. Doch müsse abgewartet werden, ob einer der unterlegenen Bieter in zweiter Instanz vor Gericht zieht. Das könnte den Zeitplan durcheinander bringen. Ziel sei es aber nach wie vor, die Sanierung der gesamten 58 Kilometer langen Autobahn bis 2012 abzuschließen.

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