Brandenburg: Neuer Investor gesucht
Internationaler Frachtflugplatz Drewitz vorm Aus? Gubener Technologiezentrum sucht neuen Investor
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Cottbus - Für den geplanten Frachtflughafen Drewitz bei Cottbus soll ein neuer Investor gefunden werden. Das Zentrum für Innovation und Technologie in Guben habe vom Landkreis Spree-Neiße den Auftrag zur Investorensuche erhalten, berichtete der RBB-Sender Antenne Brandenburg gestern. Wie Geschäftsführer Rüdiger Albert dem Sender sagte, wird er wohl nur außerhalb Brandenburgs fündig werden.
In der vergangenen Woche hatte die Flughafen Süd-Brandenburg GmbH den Vertrag mit der US-Betreibergesellschaft Erie Drewitz International (EDI) gekündigt. Er sah vor, den Flugplatzbetrieb zum 1. Januar 2006 den US-Amerikanern zu überlassen. Die amerikanische Seite soll ihren finanziellen Verpflichtungen nicht nachgekommen sein. Dabei gehe es um einen Anteil an den Betriebskosten in Höhe von 30 000 Euro, sagte Investorenvertreter Günther Jucho.
Das bereits laufende Planfeststellungsverfahren für das Flughafenprojekt werde nicht zurückgezogen, sagte den Angaben zufolge die Sprecherin des Landkreises, Jana Weber. Die Vorbereitungsarbeiten zum Ausbau des Geländes zum Cargoflugplatz laufen seit vier Jahren.
Ein Verhandlungsgespräch am Dienstag in Forst (Spree-Neiße) zwischen Vertretern der Flughafen GmbH und der US-Betreibergesellschaft verlief ohne Ergebnis. Über Details sei Stillschweigen vereinbart worden, erklärten Vertreter beider Seiten gestern.
EDI ist ein Tochterunternehmen der Erie Aviation Inc. im nördlichen US-Staat Pennsylvania. Diese wollte parallel zum Ausbau des Airports Erie auch den Flugplatz Drewitz umbauen und eine eigene interkontinentale Frachtlinie entwickeln. Die Investoren beantragten dazu beim Land Brandenburg eine Kreditbürgschaft in Höhe von zehn Millionen Euro. Sie liegt noch nicht vor. Deshalb zahlte zunächst die Flughafen GmbH laut Vertrag allein die Betriebskosten für Drewitz von Januar bis März. Von April an teilten sich die Drewitzer Flughafen GmbH und amerikanische EDI die Kosten zur Hälfte; das wären jährlich jeweils 180 000 Euro.
Die US-Seite zahlte ihre Rate jedoch nicht im April und Mai, dafür aber im Juni. Sie blieb somit 30 000 Euro schuldig. Daraufhin trat die Flughafen GmbH, deren Hauptgesellschafter der Landkreis Spree-Neiße ist, von dem Vertrag zurück. Noch gestern Vormittag hatte es zunächst geheißen, b beide Seiten wollten nun erst einmal eine Denkpause einlegen. Am Nachmittag wurde dann bekannt, dass sich die brandenburgische Seite nach einem neuen Partner umsieht.ddp/pet/dpa
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