Brandenburg: Neues Semester mit neuen Studiengängen
Hochschulstandort Brandenburg wird mit zusätzlichen Angeboten gestärkt. Bis 2010 kein Stellenabbau
Stand:
Potsdam - Brandenburgs Studenten können ab dem kommenden Wintersemester aus einem reichhaltigeren Studienangebot wählen: An mehreren Hochschulen starten neue Studiengänge. So beginnen beispielsweise an der BTU Cottbus die Magisterstudiengänge Biomedizinische Gerätetechnik und Wirtschaftsrecht für Technologieunternehmen; zudem ist dort künftig ein Teilzeitstudium möglich, etwa für den Fall der Betreuung von Familienangehörigen. An der Fachhochschule Brandenburg können Studenten ab Oktober Security Management studieren, in Eberswalde Global Change Management, Holzmanagement sowie Regionalentwicklung und Naturschutz. Die TFH Wildau hat die Studiengänge Luftfahrttechnik / Luftfahrtlogistik sowie Europäisches Management in ihren Lehrplan aufgenommen. Und an der FH Lausitz können Studenten mit abgeschlossener Ausbildung und mindestens einem Jahr Berufserfahrung den Aufbaustudiengang Gerontologie studieren.
Mit dem erweiterten Angebot sei Brandenburgs Hochschullandschaft „neu und ausgebaut“, sagte Wissenschaftsministerin Johanna Wanka (CDU) gestern in Potsdam bei der Vorstellung der neuen Studiengänge. Mit dem Verweis auf eine in der vergangenen Woche vorgestellte OCED Studie zum nationalen Vergleich akademischer Lehreinrichtungen hob sie die guten Lernbedingungen für Studenten hervor. So läge etwa der Betreuungsquotient in Brandenburg über dem Bundesdurchschnitt. Dieser liegt an den märkischen Unis bei 14,1 Studenten je Lehrkraft, an den Fachhochschulen bei 21,1. Zum Vergleich: Im Bundesdurchschnitt sind es 14,4 beziehungsweise 24 Studenten. Bezüglich der Mittelaufwendung liegen Brandenburgs Hochschulen mit 7000 Euro nur knapp unter dem Bundesdurchschnitt. Dieser beträgt 7100 Euro für jeden Studenten im Jahr. Brandenburg wendet damit 1,1 Prozent seines Bruttoinlandsprodukts für den so genannten tertiären Bereich. Darüber hinaus seien die märkischen Lehreinrichtungen führend bei der Einwerbung von Drittmitteln. Beim nationalen Vergleich von 160 Fachhochschulen belegt die FH Wildau seit fünf Jahren den ersten Platz.
Diese Ergebnisse bekräftigen die Bemühungen der Landesregierung, Brandenburg als Hochschulstandort zu stärken. Nicht zuletzt auch deshalb sind in der vergangenen Woche Kürzungen im Hochschulbereich abgewendet worden. Zur Debatte standen 263 Stellen, die gestrichen werden sollten – ein Vorhaben, das durch einen Landtagsbeschluss verhindert wurde. Die zur Disposition stehenden Stellen werden nun anderweitig eingespart. Im Bereich Wissenschaft und Forschung sollen bis zum Jahr 2010 jedenfalls keine Stellen gekürzt werden.
„Es wird draufgelegt“, sagte Wanka und verwies damit auf die Erhöhung der Studienkapazitäten um 3600 Studienplätze, die mit den neuen Angeboten geschaffen worden sind. Das seien sogar 100 mehr, als ursprünglich gedacht, so die Wissenschaftsministerin. Derzeit studieren an Brandenburgs Hochschulen insgesamt 41 000 Studenten. Die Hälfte aller Studierenden sind Frauen, 20 Prozent der Studentenschaft kommen aus Berlin. Allerdings, so Wanka, werde es sich nicht verhindern lassen, dass zahlreiche märkische Schulabgänger zum Studium in anderen Bundesländer ziehen werden, da beispielsweise Fächer wie Veterinärmedizin in Brandenburg nicht angeboten werden.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: